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Wirbel um Glückspiel-Werbung bei EM

ITV in Großbritannien weigert sich trotz Kritik, Einschaltung ganz aus Programm zu nehmen
© Pixabay

Am kommenden Freitag ist Anpfiff für das Turnier

Laut der britischen Organisation Care sollte bei Sportgroßereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft (EM) Glücksspielwerbung streng kontrolliert und reduziert werden. Die Fernsehsender würden diese Verantwortung aber nicht ernst nehmen. Es werde zu wenig getan, um Zuseher vor potentiellen Schäden zu Schützen. Vor allem der Sender ITV steht in der Kritik der Organisation. Der Sender weigert sich dagegen, derartige Anzeigen während der EM ganz aus ihrem Programm zu nehmen.

„Schutz wehrloser Zuseher“

Der Care-Leiter Nola Leach adressierte einen Brief an die Chefetage des Senders ITV. „Als CEO einer Organisation, die sich dafür einsetzt, ein stärkeres Bewusstsein für die Gefahren von Glücksspiel zu schaffen und diese durch strengere Gesetze deutlich reduzieren will, bin ich zutiefst enttäuscht über Ihre Reaktion“, schrieb Leach. Dem Care-Leiter zufolge zeige diese Reaktion, dass es den Sendern im Grunde nur um die Werbeeinnahmen gehe und sie kein Interesse daran hätten, weitere Aktionen zu setzen, um die Zahl der Einschaltungen für Glücksspielangebote zu senken.

„Wenn Ihnen wirklich etwas an Gerechtigkeit und dem Schutz von wehrlosen Zusehern liegen würde, könnten Sie das einfach demonstrieren, indem Sie Ihre Entscheidung überdenken und zustimmen, jegliche Glücksspielwerbung während der Fußball-EM vom Bildschirm zu verbannen“, betonte Leach. ITV sei ein besonders wichtiges Medium, wenn es um die Übertragung dieses Mega-Events gehe und könne hier als gutes Beispiel vorangehen. Laut dem Care-CEO würden andere Sender nachziehen, wenn ITV eine Führungsrolle übernehme und Glücksspielwerbung aus dem Programm verbanne.

Anzeigen „signifikant reduziert“

Das britische Fernsehnetzwerk weist darauf hin, dass das Ausmaß der Einschaltungen für Glücksspielwerbung während der kommenden EM im Vergleich zur Fußball-WM im Jahr 2018 ohnehin bereits “signifikant reduziert” werden soll. Damals schon stand der TV-Sender in der Kritik da er 90 Minuten entsprechender Anzeigen ausgestrahlt hatte.

Seitens ITV stellte man klar, dass  man sich an die Vorgaben halten will, die sich die Glücksspielindustrie seit Kurzem selbst auferlegt hat. So ist es etwa nun nicht mehr erlaubt, entsprechende Anzeigen während einer Live-Sportübertragung zu senden. Leach kritisiert, dass diese Regeln von den Sendern umgangen werden. Sie würden entsprechende Anzeigen fünf Minuten vor Anpfiff oder fünf Minuten nach Abpfiff des Spiels schalten.

Pressetext/red

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