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„Wetten, dass..?“: Quotenerfolg und mögliche Fortsetzung

Das „Wetten, dass..?“-Revival am Samstag überzeugte mit namenhaften Gästen sowie spannenden Wetten und lockte so rund 13,8 Millionen Zuseher vor den Fernseher.
©Daniel Karmann / dpa / picturedesk.com

Thomas Gottschalk mit Co-Moderatorin Michelle Hunziker (rechts) und der schwangeren Helene Fischer.

Vergangenen Samstag war es so weit: Die Kult-Show „Wetten, dass..?“ kehrte nach sieben Jahren auf die Fernsehbildschirme zurück. Dabei feierte aber nicht nur die Sendung, sondern auch ihr ehemaliger Moderator Thomas Gottschalk sein Comeback. Der 71-Jährige präsentierte zum ersten Mal seit einem knappen Jahrzehnt spektakuläre Wetten, plauderte mit prominenten Weltstars und scherzte was das Zeug hält. Die Folge: Ein absoluter Quotenerfolg – und zwar so, dass das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) sogar über eine Fortsetzung nachdenkt.

Pünktlich zur besten Sendezeit betrat Showmaster Gottschalk die Bühne – begleitet von minutenlangem Erfolg und Standing Ovations des Publikums in der Nürnberger Messehalle. Rund 13,8 Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung live vor ihren Fernsehgeräten. Das sind deutlich mehr als bei der letzten Ausgabe Ende 2014, die von Markus Lanz moderiert wurde. Damals schalteten 9,27 Millionen Fans ein. Die Abschiedsshow von Thomas Gottschalk, der von 1987 bis 1992 sowie von 1994 bis 2011 den Gastgeber spielte, erreichte damals 14,73 Millionen Zuseher – also ähnliche Zahlen wie das Revival am Samstag. 

Spektakuläre Wetten

Natürlich sollen bei „Wetten, dass..?“ die Wetten im Vordergrund stehen. Dabei gab es früher schon einige ungewöhnliche Ideen, doch dieses Mal wurde ein neuer Level an Absurdität erreicht. Angefangen bei einer Tierwette, bei der ein Hund namens „Uno“ Müll in die jeweils richtigen Tonnen sortierte, bis hin zu zwei Schwestern, die mit einer Klobürste Musik machten. Natürlich durfte auch die fast schon traditionelle Bagger-Wette nicht fehlen. Dabei warf eine Frau ihrem Cousin Frisbee-Scheiben zu, die dieser dann mit seinem Bagger zu fangen versuchte. Zwar verloren sie die Wette knapp, aber das ist auch gar nicht wichtig. Bei „Wetten, dass..?“ gebe es ohnehin nur Gewinner, so Gottschalk. Zum Wettkönig wurde schließlich aber ein junger Mann gewählt, der mit Dart-Pfeilen auf eine unsichtbare Weltkarte schoss und zielsicher die zuvor genannten Länder traf. Der Titel war mit 50.000 Euro dotiert.

Für Aufsehen sorgte zudem eine Wette, bei der sich ein Sprinter-Team mit dem Kart eines Feuerwehrmannes maß. Das Kart wurde mit Feuerwehrschläuchen angetrieben und war letztendlich auch ein wenig schneller als die Linzer Zehnkampf-Union. Letztere ist übrigens Österreichs bester Leichtathletik-Verein und besteht unter anderem aus Julia Schwarzinger, letztjährige Staatsmeisterin über 200 Meter, Matthias Lasch, Führender der U18-Weltrangliste im Zehnkampf, Susi Walli, die bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio das Halbfinale erreicht hatte, sowie dem Zehnkämpfer und amtierenden Staatsmeister über 4×400 Meter, Moritz Hummer. Enttäuscht über die Niederlage waren diese nicht, viel mehr freute man sich über das Miteinander: „Die Bahn war wegen der Minustemperaturen rutschig. Auch das Aufwärmen war deshalb schwierig. Aber dann war es einfach großartig, wie uns die Feuerwehrmänner anfeuerten.“

Prominente Gäste

Neben Michelle Hunziker, die sich – ganz in alter Manier – als Co-Moderatorin gab, nahm auch Schlager-Superstar Helene Fischer auf der Couch platz. Die 37-Jährige performte trotz Babybauch einen Song ihres neuen Albums „Rausch“ und erntete tosenden Applaus. „Die sind wirklich alle verrückt nach Dir“, hielt Gottschalk fest und stellte natürlich auch Fragen zu ihrer Schwangerschaft. Über diese wollte sie allerdings nicht sprechen.

Auch ABBA, die aktuell ihr großes Comeback feiern, gesellten sich zur Runde. Zwei der Bandmitglieder, nämlich Björn Ulvaeus und Benny Andersson, sangen schließlich als Wetteinsatz ihren Hit „SOS“ gemeinsam mit Helene Fischer. „Wie im Fiebertraum“ fühlte sich auch Klaas Heufer-Umlauf, der mit seinem langjährigen Freund und Co-Star Joko Winterscheidt ebenfalls auf der prominenten Gästeliste stand. Sie erzählten von ihrer eigenen Show beim Konkurrenten ProSieben, bei der sie Spaß mit wichtigen Themen, wie etwa der Flüchtlingssituation im griechischen Moria oder der sexuellen Belästigung von Frauen im Alltag, verbinden.

Zum Abschluss begrüßte Thomas Gottschalk den Erfinder der Familiensendung, den 79-jährigen Frank Elstner. „Er hat die erste Wette präsentiert und er soll auch die letzte präsentieren“, begründete ersterer und übergab Elstner die Führung der Sendung für die letzte Wette. Dabei lieferten sich die beiden TV-Legenden einen humorvollen Schlagabtausch. Außerdem versuchte Elstner Gottschalk zu überreden, die Sendung künftig weiterzuführen: „Rede mit dem Programmdirektor vom ZDF.“ Auch Sänger Udo Lindenberg, der ebenfalls einen Auftritt hatte, stimmte dem zu, immerhin sei es „eine geile Sendung“. Sogar der Streamingdienst Netflix meldete sich auf Twitter zu Wort: „Absolutes Verständnis für alle, die heute Abend lieber Fernsehen gucken #Wettendass“.

Ob die Kult-Sendung in Zukunft weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen. Wie früher wird es aber nicht mehr sein – Gottschalk hat nämlich angekündigt, sich die blonden Locken, sein Markenzeichen, abschneiden zu wollen. ExtraDienst bleibt für Sie dran.

APA/Red.

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