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Walter Hämmerle erhält Vorhofer-Preis 2021

Kullmann: Auszeichnung mehr als verdient
© APA/HERBERT NEUBAUER

Walter Hämmerle von der “Wiener Zeitung” wird für seine journalistische Arbeit ausgezeichnet

Der diesjährige Kurt-Vorhofer-Preis, der im Gedenken an den langjährigen Doyen der Innenpolitik von der Journalistengewerkschaft, der „Kleinen Zeitung“ und dem Sponsor Verbund ausgelobt und vom Bundespräsidenten überreicht wird, ist in diesem Jahr an den „Wiener Zeitung“- Chefredakteur Walter Hämmerle gegangen. Hämmerle sei ein „brillanter Analytiker mit feiner Klinge“, der als bürgerlich-liberaler Journalist in seinen profunden Analysen Verständnis für unterschiedliche Positionen beweise. Er habe selbst keine politische Schlagseite, formuliere ausgewogen, unaufgeregt und mit einem historischen Tiefgang, so die Begründung der siebenköpfigen Jury.

“Als überzeugter und überzeugender Qualitätsjournalist ist er ein glaubwürdiger Vertreter von Transparenz und Ethik. Als früherer Seniorenstaatsmeister im Degenfechten beherrscht er die feine Klinge des Wortes und benutzt niemals den Bihänder. Seine Texte belegen Klarheit im Denken, seine Weigerung, ungeprüft dem Mainstream zu folgen, seine Bereitschaft, auch die Ansicht Andersdenkender gelten zu lassen und seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge in verständlicher Sprache auszudrücken”, so die Jury über den 50-Jährigen. Auch Eike-Clemens Kullmann, Vorsitzender der JournalistInnengewerkschaft in der GPA äußerte sich dazu. „Die Auszeichnung ist mer als verdient“, heißt es in einer Aussendung. Österreich brauche qualitativ hochwertigen Journalismus, so Kullmann.

Kampf um die „Wiener Zeitung“

Der regierungskritische, jedoch nicht regierungsfeindliche Journalist arbeite dabei unter schwierigen Bedingungen, denn die älteste Tageszeitung der Welt steht nach der Ankündigung zur Abschaffung der Pflichtveröffentlichungen in gedruckter Form im Amtsblatt auf der Kippe. Bundeskanzler Sebastian Kurz sieht die Zukunft der „Wiener Zeitung“ als digitales schwarzes Brett und als zentrale elektronische Verlautbarungs- und Informationsplattform. 

Hämmerle hingegen will die republikseigene Zeitung nicht aufgeben und erarbeitete mit der Chefredaktion und dem Cognion Foschungsbund ein Konzept, um den Fortbestand als Tageszeitung zu sichern. “Unbeirrt davon kommentiert er die Politik mit unbestechlicher Distanz und Deutlichkeit. Ohne Rücksicht auf mögliche negative Folgen für sich und seine bedrohte Zeitung benennt er unerschrocken die Defizite der heimischen Innen- und Europapolitik”, so die von der Gewerkschaft ernannte Jury. Im Herbst soll das Konzept von der Bundesregierung behandelt werden.

APA/ Red.

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