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US-Softwarekonzern Oracle will TikTok übernehmen

Microsoft ist aus dem Bieterstreit um die chinesische Videoplattform ausgeschieden.
© Pixabay

Nach dem Ausscheiden von Microsoft aus dem Bieterstreit um TikTok greift der US-Softwarekonzern Oracle nach der politisch umstrittenen Videoplattform. Die US-Regierung erklärte am Montag (14.9.), ihr liege ein Angebot von Oracle für den US-Zweig des chinesischen Onlinedienstes vor. Der Vorschlag werde nun geprüft.

Oracle bestätigte das Angebot. Zuvor hatte der TikTok-Mutterkonzern Bytedance einer geplanten Übernahme durch Microsoft eine Absage erteilt.

TikTok wird von US-Präsident Donald Trump mit einem Verbot bedroht, sollte Bytedance bis Sonntag (20.9.) keine Verkaufsvereinbarung für die Videoplattform in den USA vorlegen. Trump verdächtigt die populäre Plattform der Spionage für die chinesische Regierung. Erst am Sonntag (13.9.) war eine geplante Übernahme durch Microsoft geplatzt.

Bereits am Wochenende habe die US-Regierung jedoch ein Angebot für TikTok erhalten, das Oracle als „technologischen Partner des Vertrauens“ einschließe, sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin im Fernsehsender CNBC. Oracle habe dabei „zahlreiche Empfehlungen in Sachen nationale Sicherheit“ vorgelegt.

Die Regierung werde sich das Angebot nun in den kommenden Tagen anschauen, sagte Mnuchin. „Dann geben wir dem Präsidenten eine Empfehlung und schauen uns die gemeinsam mit ihm an.“

Oracle bestätigte, ein Angebot abgegeben zu haben. Dieses sei Teil eines „Vorschlags“, den Bytedance am Wochenende beim US-Finanzministerium eingereicht habe. Microsoft war nach eigenen Angaben zuvor aus dem Bieterstreit ausgeschieden. Bytedance habe mitgeteilt, den US-Zweig von TikTok nicht an Microsoft verkaufen zu wollen, erklärte das US-Technologieunternehmen am Sonntag (13.9.).

Anschuldigungen gegen TikTok

TikTok wird von US-Präsident Trump mit einem Verbot bedroht. Mitte August unterzeichnete Trump ein Dekret, das auf ein Verbot von TikTok in den USA hinausläuft, sollte bis zum 20. September keine Vereinbarung über einen Verkauf des US-Zweigs der Plattform erzielt sein. TikTok klagt aber gegen die Verordnung vor einem Bundesgericht in Kalifornien.

Der US-Präsident begründet sein Vorgehen mit einer angeblichen Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Bytedance und TikTok. Demnach könnten mit Hilfe der App Bewegungsprofile von Bundesbeamten erstellt und Firmen ausspioniert werden. Bytedance und TikTok bestreiten, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weiterzugeben.

TikTok war 2017 durch die Zusammenlegung mit der Mitsing-App Musical.ly entstanden, die mit einer Lippensynchronisierungsfunktion für selbstgedrehte Videos erfolgreich geworden war. Die TikTok-Nutzer können 15 bis 60 Sekunden lange Videos erstellen: In den Clips wird getanzt, auch enthalten sie Parodien, Sketche und viele Schönheitstipps. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ermittelt die vor allem bei jungen Leuten populäre App Vorlieben der Nutzer und schlägt ihnen immer weitere Videos vor.

APA/red

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