Die 53 Jahre alte Journalistin Miroslava Breach war am 23.März 2017 vor ihrem Haus in der Stadt Chihuahua im Auto erschossen worden, als sie ihre 14-jährige Tochter zur Schule bringen wollte. Sie hatte unter anderem über die Verbindung zwischen Politikern und Drogenhändlern berichtet. Ein mutmaßlicher Anführer des Drogenkartells Los Salazar, der den Mord an Breach angeordnet haben soll, wurde im August zu 50 Jahren Haft verurteilt.
Nach Informationen einer Menschenrechtsorganisation muss auch der ehemalige Bürgermeister Hugo Schultz in Mexiko wegen seiner Beteiligung an der Ermordung der Journalistin ins Gefängnis. Der Ex- Bürgermeister wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, wie die Nichtregierungsorganisation Propuesta Cívica am Dienstagabend mitteilte.
Schultz hatte Informationen über die Journalistin an die kriminelle Gruppe weitergegeben, die sie ermordete. Der Politiker der konservativen Partei Pan habe gestanden, hieß es. Er müsse nach einer Einigung zwischen den Parteien in dem Prozess auch eine Geldstrafe zahlen und sich öffentlich entschuldigen.
Laut Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen wurden im vergangenen Jahr acht Medienschaffende wegen oder bei ihrer Arbeit in Mexiko getötet- mehr als in jedem anderen Staat. Die überwiegende Mehrheit der Straftaten in dem nordamerikanischen Land wird nie aufgeklärt.
APA/ Red.
