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„Unser Geschäft ist die Information“

Mag. Thomas Kralinger, Geschäftsführer von Kurier und Mediaprint, im Exklusiv-Interview über die Chancen für den Qualitätsjournalismus in der Corona-Krise, über Einbußen im Anzeigenbereich und die Regierungsmaßnahmen.
© Jeff Mangione

Geschäftsführer Mag. Thomas Kralinger arbeitet aktuell im Homeoffice

ExtraDienst: Wie geht es Ihnen beim Kurier und der Mediaprint aktuell angesichts der Corona-Krise?
Kralinger: Was man gerade in dieser Krisenzeit jetzt sieht, ist, dass das Informationsbedürfnis ganz klar bei den klassischen Medien liegt und weniger bei den sozialen Medien. So haben wir z.B. mit einer VÖZ-Kampagne sehr viel Aufsehen erregt, die wir sogar nach Deutschland exportiert haben und die auch dem dortigen Verlegerverband sehr gut gefallen hat. Das ganz klare Sujet: Fakten statt Fake (siehe Bild rechts!). Das ist für mich eine zentrale Aussage der Entwicklung derzeit.
ED: Das Vertrauen in die klassischen Medien ist also ein wesentliches Element?
Kralinger: Genau. Wobei man den klassischen Medien über Jahre ja eigentlich einen Verlust an Relevanz nachgesagt hat. Steve Ballmer, damals CEO von Microsoft, hat im Jahr 2008 gesagt: „There will be no media consumption left in ten years that is not delivered over an IP network. There will be no newspapers, no magazines delivered in paper form. Everything gets delivered in an electronic form.” Das war ein Visionär. Gott sei Dank hat er damit nicht recht gehabt. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2020, und wir haben in den letzten Jahren rund drei Prozent Auflage per anno verloren. Ja, wir haben nichts dazu gewonnen. Aber der Kurier liegt laut MA immer noch bei einer sensationellen Reichweite von 526.000 LeserInnen von Montag bis Samstag und 656.000 am Sonntag. Bei Kurier Digital stieg die Nutzung im März 2020 um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vormonat, wir hatten 13 Millionen Unique Clients. Das ist bei achteinhalb Millionen Einwohnern in diesem Land schon eine bemerkenswerte Zahl. Daran sieht man sehr gut, dass die Zeit der klassischen Information keineswegs tot ist. Und dass diese ganz stark nachfragebezogen ist.
ED: Worin sehen Sie Ihre zentrale Aufgabe derzeit?
Kralinger: Wenn man nicht nur in den tollen Zahlen schwelgen, sondern auch ein bisschen selbstkritisch sein will, so haben wir vielleicht in den letzten Jahren nicht immer das Hauptinteresse der Leser getroffen, die anders gelegen sind als derzeit. Im Moment treffen wir offensichtlich den Kern des Bedürfnisses sehr gut. Das zeigen nicht nur die digitalen Reichweiten, sondern wir haben z.B. auch ein sehr solides Wachstum bei den Sonntags-SB-Entnahmen und im Einzelverkauf. Wir haben in vier Wochen rund die Hälfte unserer Test-Abos geschrieben, die wir normalerweise in einem Jahr schreiben. Und wir haben sensationelle Reichweiten beim e-Paper …

Von Karin Martin

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