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UNO besorgt über Einschränkung der Pressefreiheit unter Taliban

Zahlreiche Angriffe auf Journalisten sowie willkürliche Verhaftungen
©unsplash

Am Internationalen Tag der Pressefreiheit haben die Vereinten Nationen massive Einschränkungen der Pressefreiheit in Afghanistan durch die regierenden Taliban beklagt. “Journalisten müssen in einem Klima der Einschüchterung und Angst arbeiten”, hieß es in einer Mitteilung der UNO-Mission in Afghanistan (Unama) am Mittwoch. In den vergangenen 18 Monaten habe es zahlreiche Drohungen gegen und Angriffe auf Journalisten sowie willkürliche Verhaftungen gegeben.

Außerdem machten die prekäre wirtschaftliche Lage in dem Land und die Flucht vieler Medienschaffender seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 der Medienbranche schwer zu schaffen, hieß es weiter. Insbesondere Frauen in dem Berufsfeld hätten mit weitreichenden Einschränkungen zu kämpfen.

Taliban-Sprecher Bilal Karimi sagte am Mittwoch auf Twitter, die Taliban seien daran interessiert, Medien zu unterstützen, die “nationalen Interessen und islamischen Prinzipen” entsprächen.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International machte am Mittwoch 3. Mai auf die schwierige Lage von Journalisten in Afghanistan aufmerksam und sprach diesbezüglich von Verhaftungen, Angriffen und Folter. In der Rangliste der Pressefreiheit 2023 von Reporter ohne Grenzen findet sich das Land auf Platz 152 von insgesamt 180. 2020, im Jahr vor der Machtübernahme der islamistischen Taliban, lag es noch auf Platz 122.

Dabei waren Journalisten in Afghanistan bereits während der Regierung des geflüchteten Präsidenten Ashraf Ghani großer Bedrohung ausgesetzt, sei es durch den Krieg, islamistische Militante oder lokale Warlords. Dennoch konnte das Land bis zur Machtübernahme der Islamisten eine der diversesten Medienlandschaften in der Region entwickeln.

APA/Red.

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