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Tourismus? Aber sicher!

Knapp 900 Soldatinnen und Soldaten sind derzeit im Assistenzeinsatz an den Staatsgrenzen oder unterstützen bei innerösterreichischen Kontrollen die Gesundheitsbehörden. Doch das Bundesheer leistet weit mehr als nur in Pandemie-Zeiten zu helfen.
© Bundesheer/Peter Lechner

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besucht Soldaten und Soldatinnen, die im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Grenze in Oberösterreich in Suben stehen

Unterstützung bei Tests, Contact Tracing und Dienst an der Grenze – das Bundesheer hat wegen der Corona-Krise an zahlreichen Fronten ein intensives Jahr hinter sich. Ihr unermüdlicher Einsatz sorgt das ganze Jahr für Sicherheit in Österreich – und das, wenn auch oft unbemerkt, sogar in der Tourismusbranche. „Unsere Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres können mit ihrer langjährigen Expertise bei Katastropheneinsätzen, Einsätzen im unwegsamen Gelände sowie bei jeder Witterung und dort, wo sie dringend gebraucht werden, wie auch die Covid-Pandemie aktuell zeigt, professionell und schnell helfen. Die Österreicherinnen und Österreicher können sich auf unser Bundesheer jederzeit und rund um die Uhr verlassen“, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Wintersport

Jedes Jahr auf’s Neue beginnt mit dem ersten Schneefall auch die Zeit des Wintersports. Jedoch verbirgt sich hinter dem Schneevergnügen oft eine große Gefahr: Durch große Schneemassen besteht das Risiko einer Lawine, und damit einhergehend ist auch die Verschüttungsgefahr deutlich höher. Um das Schlimmste zu verhindern, stehen jährlich Hunderte von Alpinsoldaten bei Lawinenkatastrophen auf Abruf bereit. Mit mehr als ein Dutzend Lawineneinsatzzügen in sieben Bundesländern (ausgenommen Wien und Burgenland) unterstützt das Bundesheer zivile Einsatzkräfte, wenn diese Hilfe benötigen. Ein Lawineneinsatzzug besteht aus je 32 Berufssoldaten mit spezieller Alpinausbildung und eine Lawineneinsatzgruppe aus acht Soldaten. Mit gebirgsspezifischer Ausrüstung, wie beispielsweise Alpinbergegerät oder Katastrophengerät, können die Alpinspezialisten verunglückte Personen aus Lawinen retten. Weiters gehören speziell geschulte Notfallsanitäter zu den Teams. Sie sind spezialisiert auf die Suche nach Verschütteten und Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Lawinenunglücken. In Einsatzübungen überprüfen und verbessern die Soldatinnen und Soldaten laufend ihre Kenntnisse und Fertigkeiten. Zusätzlich stehen in der Winterzeit auch Hubschrauber des Bundesheeres auf Anforderung zur Verfügung. Diese unterstützen beim Transport der eingesetzten Kräfte in unwegsames Gelände, bei der Bergung von Personen oder beim Transport von notwendigen Gütern.

Such- und Rettungsdienst

Die Luftstreitkräfte des Bundesheeres sind im Rahmen von Assistenzeinsätzen bei Katastrophen im Einsatz. Gemeinsam mit den Gebirgsexperten des Bundesheeres retten die Soldatinnen und Soldaten sowie Piloten gemeinsam mit den zivilen Kräften jedes Jahr in Not geratene Personen – von einem verirrten Wanderer bis hin zu einer verletzten Person in unwegsamem Gelände. Im Jahr 2020 flogen die Piloten des Bundesheeres im Rahmen von Katastrophenassistenzen 163 Flugstunden, die Anzahl der Windeneinsätze betrug 71.

Darüber hinaus stehen die Soldaten mit Gebirgsqualifikation, darunter Heeresbergführer oder auch Hochalpinisten, mit den zivilen Bergrettungen im regelmäßigen Erfahrungsaustausch, um die Personenbergung von Bergsteigern und Wanderern weiter zu optimieren. Die Expertise der Soldaten ist unter anderem auch in den Lawinenwarnkomissionen der Gemeinden sehr gefragt. Weiters sind viele Soldatinnen und Soldaten im zivilen Leben bei der Bergrettung oder den Alpenvereinen ehrenamtlich tätig und agieren als zivile Bergführer. Soldatinnen und Soldaten mit Gebirgsqualifikation sind österreichweit vorhanden, vor allem aber dort, wo alpines Gelände vorherrscht.

Ein- und Ausreise-Tourismus

Seit Beginn der Corona-Krise unterstützen die Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete des Bundesheeres in den Teststraßen sowie bei Ein- und Ausreisekontrollen in und innerhalb der Bundesländer. Im Jahr 2020 befanden sich im Durchschnitt über zehn Monate 509 Soldaten mit insgesamt 223.801 Personentagen im Assistenzeinsatz zur Unterstützung der Gesundheitsbehörden. Im Dezember befanden sich durchschnittlich 1.767 Soldaten mit insgesamt 42.738 Personentagen im Assistenzeinsatz zur Massentestung. Am 5. Dezember 2020 wurde im Zuge der Massentestungen der Bevölkerung ein Spitzenwert von 5.800 eingesetzten Soldatinnen und Soldaten erreicht. Dabei unterstützt das Bundesheer die Gesundheitsbehörden bei Aufgaben wie den gesundheitsbehördlichen Kontrollen im Grenzraum und an den Grenzübergängen, Personalunterstützung der Gesundheitsbehörden sowie Vollziehung des Epidemiegesetzes und der darauf basierenden Verordnungen. Des Weiteren führen die Soldatinnen und Soldaten Temperaturmessungen durch, überprüfen an Grenzübergängen sowie am Flughafen die erforderlichen Dokumente der Passanten bzw. Passagiere und helfen bei der Desinfektion von kritischer Infrastruktur. Und auch Contact Tracing und Massentestungen zählen zu den Aufgaben des Bundesheers. Mit Stand 4. Mai 2021 sind derzeit 875 Soldatinnen und Soldaten im Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze oder helfen bei innerösterreichischen Kontrollen zur Unterstützung der Gesundheitsbehörden in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten und Tirol. 517 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete sind im „Contact-Tracing“ sowie bei Kontrollen an den Flughäfen Wien, Salzburg und Graz im gesundheitsbehördlichen Assistenzeinsatz. 483 sind in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich sowie Vorarlberg in den Teststraßen im Rahmen eines Assistenzeinsatzes tätig. Von Jänner bis April 2021 leisteten die Soldatinnen und Soldaten in den Assistenzeinsätzen im Rahmen von „Contact-Tracing“, Testungen sowie gesundheitsbehördlichen Kontrollen an den Grenzen etwa 130.800 Personentage. Insgesamt stehen etwa 3.758 Soldatinnen und Soldaten im Inlands- sowie Auslandseinsatz bereit.

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