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Tageszeitungen: Trump schlägt Kurz bei Präsenz

In Österreich wird der US-Präsident in den vergangenen vier Jahren durchschnittlich 50 Mal pro Tag genannt.
© Pixabay

Donald Trump kommt in den österreichischen Tageszeitungen öfter vor als Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Das zeigt eine Auswertung von APA-Comm anlässlich der US-Präsidentenwahl. Im Zeitraum von Oktober 2016 bis Oktober 2020 verzeichnete Trump insgesamt 73.129 Beiträge in den 15 Tageszeitungen, was rund 50 Artikel pro Tag entspricht. Kurz kommt auf 71.287 Beiträge, doch war er nur während rund der Hälfte des Erhebungszeitraums österreichischer Regierungschef.

Bereits mit deutlichem Abstand hinter Trump und Kurz finden sich auf den Plätzen drei, vier und fünf die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (23.942 Beiträge), der russische Präsident Wladimir Putin (16.528) und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron (14.662).

Der US-Präsident liegt auch bei den Intensitätswerten der Berichterstattung vorne. “Trump ist nicht nur Österreichs meistgenannter Politiker, sondern auch jener mit der häufigsten Headline-Präsenz”, betont Manuel Kerzner, Medienanalyst bei APA-Comm.

Der Immobilientycoon und frühere Reality-TV-Star Trump ist auch im Vergleich mit seinen Vorgängern eine Klasse für sich. So kam George W. Bush während seiner ersten Amtsperiode (2001-2005) nur auf 55 Prozent der Beitragsanzahl von Trump. Dessen unmittelbarer Vorgänger Barack Obama kam in seinen ersten vier Jahren auf weniger als die Hälfte der Nennungen Trumps.

Allerdings zeigt die neue Analyse auch Anzeichen für ein Abklingen der medialen Trumpmania. In einer Analyse der ersten Hälfte seiner Amtszeit (Oktober 2016 bis Oktober 2018) war Trump nämlich auf 43.236 Beiträge in den österreichischen Zeitungen gekommen, was einem Durchschnittswert von 60 pro Tag entsprach. Kanzler Kurz lag in diesem Zwei-Jahres-Zeitraum mit 33.939 Beiträgen noch deutlich hinter Trump.

Die Top Ten der meistgenannten Staats- und Regierungschefs in den österreichischen Tageszeitungen komplettieren der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (14.098), der britische Premier Boris Johnson (9.435), der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán (7.720), der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping (3.523) sowie der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte (2.778).

Dass es kein EU-Spitzenpolitiker in die Topränge geschafft hat, liegt am Ende 2019 erfolgten Wechsel in den Brüsseler Chefetagen. Der vor einem Jahr aus dem Amt geschiedene frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte es nämlich schon in der Zwei-Jahres-Auswertung von 2016 bis 2018 auf 5.150 Nennungen gebracht, mehr als Xi und Conte im vierjährigen Zeitraum. Conte regiert allerdings erst seit Juni 2018, der britische Premier Boris Johnson seit Juli 2019.

 

APA/Red

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