Die sogenannte „Überalterung“ der User ist in den letzten Jahren vor allem bei Facebook ein Begriff. Demnach werden die Nutzer des Social-Media-Urgesteins zunehmend älter, während kaum junge User nachrücken. Wie der neue “Social-Media-Atlas 2022” der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor nun allerdings zeigt, ist Facebook hier längst kein Einzelfall. Auch Facebooks Schwester-Plattformen Instagram und WhatsApp sind vom Überalterungs-Phänomen betroffen.
Die Befragung von Faktenkontor bezieht sich auf 3.500 Internetnutzer ab 16 Jahren und stellte fest, dass WhatsApp nach Nutzerzahlen nach wie vor unübertroffen an der Spitze steht. Demnach nutzen 71 Prozent aller Befragten den beliebten Messenger-Dienst von Meta. Betrachtet man nur die Unter-40-Jährigen, sind sogar mehr als acht von zehn Personen registriert. Aber auch bei den sogenannten „Silver Surfern“ – also den Internetnutzern über 60 Jahren – ist WhatsApp ein gängiger Kommunikationsweg, den 53 Prozent nutzen. Über alle Altergruppen hinweg lässt sich zudem sagen: 28 Prozent der Onliner verschicken regelmäßig Nachrichten über WhatsApp.
Plattformübergreifender Abwärtstrend
Erstaunlicherweise geht auch Facebook in diesem Jahr als Sieger hervor. So liegt der Anteil der deutschen Facebook-User in diesem Jahr bei 63 Prozent – das entspricht einer Steigerung um drei Prozentpunkte zum Vorjahr. Nur WhatsApp und YouTube kommen mit jeweils 71 Prozent auf mehr Nutzer. Wobei die Glanzzeiten der Videoplattform aus dem Hause Google ebenfalls vorbei zu sein scheinen. Zu Hochzeiten kam YouTube nämlich auf 76 Prozent.
Nur etwa 39 Prozent der Internetnutzer im Alter zwischen 16 und 19 Jahren nutzen Facebook. Das Problem mit der Überalterung scheint sich aber auch auf Instagram langsam durchzusetzen. Zwar konnte der Foto-Dienst seine Nutzerbase ebenfalls um drei Prozentpunkte zum Vorjahr auf 49 Prozent steigern. Allerdings zeigt sich, dass der Zuwachs vor allem bei den Usern über 60 Jahren auftritt. So nutzen 21 Prozent der Silver Surfer den Dienst, was einer Steigerung von sechs Prozentpunkten zum Vorjahr entspricht. Auch in der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren ist der Zuwachs hoch, und liegt hier bei 68 Prozent, also einem Plus von fünf Prozentpunkten. Die Nutzerbase der Gruppe der 16- bis 19-Jährigen ist nach wie vor am stärksten (78 Prozent), allerdings zeigt sich hier ein deutlicher Abwärtstrend.
Pressetext/Red.
