Der Wettstreit von Snapchat und der Facebook-Tochter Instagram geht in die nächste Runde. Der Social-Media-Konzern Snap Inc. hat ein Dossier mit dem Namen „Project Voldemord“ über unlautere Wettbewerbspraktiken von Facebook erstellt und will es bei der US-Handelsregulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) vorlegen, wie das „Wall Street Journal“ berichtete.
Facebook werden extreme Strategien vorgeworfen: Laut dem Dossier hat Instagram seine Influencer unter Druck gesetzt, keine Snapchat-Inhalte auf ihren Profilen zu posten. Bei einer Verweigerung hätte das Unternehmen mit dem Widerruf des begehrten „Verified“-Status gedroht, mit dem Influencer von möglichen Followern leichter zu finden sind.
Ein weiterer Vorwurf von Snap Inc. ist, dass Instagram in seiner Suchfunktion Inhalte blockiert, die Snapchat-Filter oder Videos enthalten oder den Hashtag #snapchat verwenden. Außerdem würde Instagram Links zu Snapchat-Profilen auf seiner Plattform nicht zulassen. Snap Inc. zufolge geht Facebook mit solchen Strategien gegen alle Social-Media-Konkurrenten vor, die das Unternehmen nicht wie Instagram aufkaufen kann. Die FTC sammelt laut dem Snap-Bericht momentan Aussagen von dutzenden Tech-Managern und App-Entwicklern. Diese könnten zu einer kartellrechtlichen Prüfung gegen Facebook führen.
Snap Inc. steht schon länger in einem erbitterten Konkurrenzkampf mit Facebook. Der Wettstreit wird vor allem über die Facebook-Tochter Instagram geführt. Erst im März 2019 hat deren Mitgründer Kevin Systrom zugegeben, dass die „Instagram Stories“-Funktion ein Snapchat-Klon ist. „Instagram-Profile waren lange Zeit voller Snapchat-Links. Die User wollten diese beiden Produkte miteinander verbinden, also gaben wir ihnen, was sie wollten“, meinte Systrom.
Pressetext/Red