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Scheidungsrate bei Dating-App-Ehen hoch

Zwölf Prozent aller Dating-App-Ehen gehen bereits innerhalb der ersten drei Jahre auseinander.
©unsplash

Immer mehr Menschen lernen ihre Partner im Internet kennen.

Tinder, Lovoo und co. – es gibt heutzutage unzählige Dating-Apps. Vor allem junge Menschen greifen gerne auf den Online-Weg zurück, um potenzielle Partner kennenzulernen. Eine neue Studie des Londoner Researchers Savanta ComRes im Auftrag der britischen Marriage Foundation stellte nun aber fest, dass Eheleute, die sich auf Dating-Plattformen gefunden haben, eher scheiden lassen als andere.

Für die Studie wurden über 2.000 Erwachsene über 30 Jahren befragt, die zumindest eine Ehe hinter sich hatten. Das Ergebnis: zwölf Prozent der Dating-Ehen ließen sich nach weniger als drei Jahren scheiden, während es bei der Vergleichsgruppe nur zwei Prozent waren. Aber auch bei verheirateten Pärchen, die sich schon in der Schule kennenlernten, gingen rund acht Prozent so schnell wieder auseinander. Arbeitsbeziehungen, aus denen mehr wurde, verzeichnen eine Scheidungsquote innerhalb von drei Jahren von sieben Prozent.

Langfristige Unterschiede

Betrachtet man die ersten zehn Jahren einer Ehe, erwiesen sich die Schul-Ehen als die stabilsten, denn hier gingen nur zwölf Prozent getrennte Wege. Auch Ehepaare, die sich über den Freundeskreis kennengelernt haben, ließen sich nur zu 14 Prozent scheiden. Bei den einstigen Arbeitskollegen waren es 23 Prozent, bei den Dating-App-Ehen 20 Prozent. Letzteres ist dahingehend bedenklich, dass laut einer früheren Befragung der Dating-App eHarmony in Kooperation mit der Imperial College Business School bis 2037 die meisten in Großbritannien geborenen Kinder von Eltern stammen werden, die sich per Internet kennengelernt haben. Diese Prognose ist ähnlich auch für Österreich durchaus denkbar.

„Diese Zahlen sind beunruhigend angesichts der zunehmenden Neigung von Paaren, die sich online treffen. Wenn sie heiraten, sind sie sich relativ fremd“, so der Forschungsdirektor der Marriage Foundation Harry Benson. Er ist aufgrund der neuen Umfrageergebnisse der Ansicht, dass Pärchen, die sich online kennengelernt haben, nicht über ausreichend soziales Kapital oder Unterstützungsnetzwerke verfügen würden. Dementsprechend ist es für sie schwieriger, mit den Herausforderungen einer Partnerschaft geschweige denn einer Ehe fertig zu werden.

Pressetext/Red.

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