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Russland: Kinos zeigen Raubkopien

Zahlreiche internationale Film-Produktionsfirmen zogen sich aus Russland zurück - die Kinos des Landes zeigen nun illegale Downloads
©unsplash

Fast jeden Blockbuster findet man mittlerweile illegal im Internet – und das obwohl für Filmpiraterie hohe Strafen drohen

Nachdem sich infolge des Angriffs auf die Ukraine viele große Film-Produktionsfirmen aus Russland zurückgezogen haben, gehen die dortigen Kinos nun einen illegalen Umweg. Unter dem Deckmantel sogenannter „Kunst-Performances“flimmern Raubkopien großer Filme von Disney, Warner, Sony und co. über die Leinwände.

Für Beobachter der russischen Kinobranche kommt dieser Rückgriff auf illegale Downloads nicht überraschend. Aufgrund des Rückzugs der internationalen Produktionsfirmen hatte der Verband der Kino-Eigentümer Russlands immerhin Umsatzverluste von rund 80 Prozent in Aussicht gestellt. Russische Produktionen zu zeigen würde dabei auch nicht helfen. Diese seien nämlich sowohl in Quantität, als auch in Qualität einfach nicht wettbewerbsfähig. Deswegen haben die Kinos um staatliche Hilfe gebeten.

Die russischen Kinos sehen das Zeigen der Raubkopien als künstlerischen Kommentar auf den Rückzug der großen Produktionsfirmen. Urheberrechtsexperten bewerten die Situation hingegen lediglich als das illegale Vorführen von urheberrechtlich geschütztem Content. Und obwohl die Filme gratis heruntergeladen werden, verlangen die Kinos keine geringeren Eintrittspreise. Rund 500 Rubel (etwa sieben Euro) kostet ein Ticket im Durchschnitt. Übrigens: Um die Filme einem breiten Massenpublikum zeigen zu können, wurden die illegalen Kopien von Filmen wie „The Batman“ (Warner) oder „Don’t Look Up“ (Netflix) mit russischer Synchronisation versehen.

Pressetext/Red.

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