In Russland drohte dem Kurznachrichtendienst Twitter eine Blockade. Grund dafür seien 4.100 Beiträge gewesen, die etwa auch Suizidaufrufe an Minderjährige enthielten. Doch die Blockade wurde aufgehoben. Zu dieser Entscheidung kam die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadzor am Montag. Angedroht worden sei dieser Schritt, wenn der US-Konzern nicht bis Mitte Mai verbotene Inhalte wie kinderpornografisches Material entfernen würde. Dies sei bisher zu 91 Prozent geschehen. Dennoch soll auf den Smartphones der Kurznachrichtendienst den Angaben zufolge noch gedrosselt bleiben.
Kritiker sehen in dem Vorgehen einen Versuch, das Recht auf Meinungsfreiheit im Internet einzuschränken. Seit einigen Wochen ist in Russland ein Gesetz in Kraft getreten, das Betreiber sozialer Netzwerke verpflichtet, verbotene Informationen zu suchen und diese zu löschen. Dazu zählen auch Aufrufe zu nicht genehmigten Protesten. Twitter wurde zuletzt zu einer hohen Geldstrafe verurteilt aufgrund der Demonstrationen für den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny. Dies betraf auch Facebook und YouTube.
APA/ Red.