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Russischer Staat verstärkt Zugriff auf Medien

Yandex verkauft Teile an VK
© Unsplash

Der Internet-Dienst Yandex verkauft Nachrichtenseiten und Plattformen an VK – einem weitgehend der Regierung nahstehenden Rivalen von Facebook

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, hat in Russland die Zensur der Medien stark zugenommen. Nun verkauft der Internet-Riese Yandex Nachrichtenseiten und Plattformen wie die Seite yandex.ru an den weitgehend dem russischen Staat nahestehenden Rivalen VK. Yandex erklärte, es sei im Interesse der Anteilseigner, sich aus dem Mediengeschäft zurückzuziehen. Die Gruppe wolle sich nun auf andere Geschäftsfelder konzentrieren und übernehme dazu – im Rahmen der Vereinbarung mit dem russischen Facebook-Rivalen VK – die alleine Kontrolle am Lebensmittel-Lieferdienst Delivery Club.

Durch die Transaktion könnten die russischen Behörden nach dem Einmarsch in die Ukraine ihre Kontrolle über den Internet-Zugang weiter ausweiten. Die russische Regierung hatte den Zugang zu anderen Plattformen wie Facebook oder Instagram weitergehend blockiert. Der landeseigene Anbieter VK betreibt bereits das Soziale Netzwerk VKontakte. Yandex gilt als die russische Antwort auf Google. Der Zugriff auf ausländische Seiten über den Suchdienst war aber in der Vergangenheit eingeschränkt worden.

Zudem hatte Yandex Nutzer davor gewarnt, dass sie bei einer Suche nach Nachrichten über die Ukraine im Netz “nicht genaue Informationen” finden könnten. Ein ehemaliger Yandex-Nachrichtenchef befürchtete, der Konzern spiele eine Schlüsselrolle dabei, Informationen über den Ukraine-Konflikt zu verschleiern. Yandex hatte dies bestritten.

Mit der Transaktion werden Yandex nun “entpolitisiert”, sagte ein Insider. Das Unternehmen erkaufe sich Freiheiten für andere Geschäftsfelder. Yandex.ru soll zusammen mit anderen Seiten unter neuen Namen dzen.ru zusammengefasst werden – VK sei nur für die Inhalte verantwortlich.

 

APA /Red.

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