Skip to content

Russische Journalistin Owsjannikowa wieder freigelassen

Hatte nach TV-Aktion im März am Freitag via Telegram neuerlich den Angriff auf die Ukraine kritisiert
©pixabay

“Ich bin wieder zu Hause, alles ist gut”

Nach einer zweiten Protestaktion gegen Russlands Angriffskrieg in der Ukraine ist die Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa mehreren Berichten zufolge vorübergehend festgenommen worden. Auf ihrem Telegram-Kanal wurden am Sonntag Fotos gepostet, die angeblich zeigen, wie sie von Polizisten in einen Minibus abgeführt wird. In der Nacht auf Montag teilte das Moskauer Bürgerrechtsportal “OVD-Info” dann unter Berufung auf ihren Anwalt mit, dass sie wieder frei sei.

“Ich bin wieder zu Hause, alles ist gut”, schrieb sie in der Nacht auf Montag auf Facebook. “Jetzt weiß ich, dass es besser ist, mit meinem Pass das Haus zu verlassen”, schrieb sie weiter. “Marina wurde festgenommen. Es gibt keine Information über den Ort, an dem sie sich befindet”, hatte ihr Team am Sonntag auf dem Kanal der Journalistin auf Telegram geschrieben. Die Mitteilung enthielt drei Fotos Owsjannikowas, die von zwei Polizisten zu einem weißen Van geführt wird, nachdem sie anscheinend beim Radfahren festgehalten worden war.

Owsjannikowa hatte am Freitag Fotos gepostet, wie sie mit einem Protestplakat in Sichtweite des Kremls steht. “Putin ist ein Mörder”, stand auf dem Plakat und: “Seine Soldaten sind Faschisten.” In der Ukraine seien bereits 352 Kinder getötet worden. “Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis ihr aufhört?” Unklar blieb, von wann die Bilder waren und wie lange Owsjannikowa an der Uferstraße des Flusses Moskwa gestanden hatte. Üblicherweise unterbindet die russische Polizei solche Proteste in Minutenschnelle.

Die Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens hatte im März in einer Live-Sendung ein Protestplakat gegen den Krieg in die Kamera gehalten. Darauf stand: “Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen”. Dafür bekam die bis dahin als linientreu geltende Redakteurin weltweit Anerkennung. In Russland wurden Geldstrafen gegen sie verhängt. Nach der Aktion lebte sie zwischenzeitlich im Ausland und berichtete für die deutsche Zeitung “Welt”.

APA/Red.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner