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Roland Weißmann macht Alexander Wrabetz Konkurrenz

"Sollte es Angriffe geben, werde ich sie mit aller Kraft abwehren.“

 „Lange wurde spekuliert, jetzt kann ich sagen: Ja, ich trete an“, sprach Roland Weißmann am Donnerstag bei einer Pressekonferenz die Gerüchte an. Der ORF müsse in den nächsten Jahren digitaler, jünger und diverser werden, so der 53-Jährige ORF-Vizefinanzdirektor, der sich für den Posten des ORF-Generaldirektors bewirbt.  Seit Monaten wird Weißmann als aussichtsreichster Kandidat für den Job gehandelt.

„Auf den ersten Blick ist der ORF gut aufgestellt, auf den zweiten Blick werden die Herausforderungen deutlich“, so der gebürtige Linzer. Für seine geforderten Veränderungen, möchte er auch in der Unternehmenskultur einen Wandel herbeiführen, Der geplante ORF-Player als auch der in Bau befindliche multimediale Newsroom seien wesentliche Säulen dieses Wandels. „Ich fühle mich der Unabhängigkeit und Objektivität verpflichtet. Sollte es Angriffe geben, werde ich sie mit aller Kraft abwehren.“

Gute Beziehungen zu türkisen Stiftungsräten

Weißmann gilt als Favorit der ÖVP für den Generaldirektorenposten, ihm werden beste Beziehungen zu deren Stiftungsräten im öffentlich-rechtlichen Sender nachgesagt. Der türkise „Freundeskreis“ im ORF-Stiftungsrat hat sich laut Informationen der APA vergangene Woche auf die Unterstützung seiner Kandidatur verständigt.

Der Vizefinanzdirektor nahm an Treffen des ÖVP-nahen „Freundeskreises“, der mit bürgerlichen Unabhängigen auf eine Mehrheit im Stiftungsrat kommt, teil und gilt als gut vernetzt. 2012 wurde Weißmann Chefproducer Fernsehen, womit er das größte Programmbudget im ORF verwaltet. Seit 2020 ist Weißmann zudem dritter Geschäftsführer von ORF.at und Projektmanager für den geplanten ORF-Player.

Unabhängigkeit der Redaktion

„Die Unabhängigkeit der Redaktion ist für mich das Wichtigste“, meinte er kürzlich im Zuge einer Debatte um politische Einflussnahme auf die Berichterstattung von ORF.at. Redaktionsvertreter erinnerten Weißmann zuvor, dass es als Geschäftsführer nicht seine Aufgabe sei, im Sinne einer Partei zu intervenieren und Umtitelungen oder Ähnliches zu fordern. Nach einer Aussprache sei die Causa erledigt, so Weißmann.

Bisher haben sich der seit 2007 amtierende Generaldirektor Alexander Wrabetz und ORF 1-Channelmanagerin Lisa Totzauer für den Generalsposten beworben. Die Wahl findet am 10. August statt.

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