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Papst dankt Journalisten

Papst Franziskus lobt jene Journalisten, die sich mit der Aufdeckung von Missbrauchsfällen in der Kirche befassen.
©Spaziani,Stefano / Action Press / picturedesk.com

Papst Franziskus ist seit 2013 der 266. Papst und Bischof von Rom.

Am vergangenen Samstag zeichnete Papst Franziskus im Rahmen einer Zeremonie die zwei Journalisten Philip Pullella von der Nachrichtenagentur Reuters und Valentina Alazraki vom mexikanischen TV-Sender Noticieros Televisa für ihre langjährige Berichterstattung über den Vatikan aus. Zudem sprach er seinen Dank an alle Journalisten aus, die über die Missbrauchsfälle in der Kirche berichten: „Ich danke Ihnen für das, was Sie uns über die Missstände in der Kirche berichten, dafür, dass Sie uns helfen, sie nicht unter den Teppich zu kehren, und für die Stimme, die Sie den Missbrauchsopfern gegeben haben.“ Zudem sei es wichtig, dass Reporter ihre Redaktionsräumlichkeiten verlassen, um aufzudecken, was in der Außenwelt passiert. Nur so könne man Fehlinformationen entgegenwirken. Journalisten hätten ihm nach die Aufgabe, „die Welt zu erklären, sie weniger undurchsichtig zu machen, damit diejenigen, die in ihr leben, sie weniger fürchten.“ Dafür müssen sie allerdings „der Tyrannei“ entkommen, die sie dazu drängt, alles online zu erledigen, denn: „Nicht alles kann per E-Mail, Telefon oder Bildschirm erzählt werden.“

Die Skandale um sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche ziehen sich bereits seit 2002 durch die Schlagzeilen. Damals hatte die US-amerikanische Tageszeitung „The Boston Globe“ in einer Serie von Enthüllungs-Artikeln den Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche aufdecken können. Seitdem gab es immer wieder erschütternde Vorfälle. So brachte eine groß angelegte Untersuchung im Oktober den Missbrauch an mehr als 200.000 Kindern innerhalb der letzten 70 Jahre ans Licht – und das nur in Frankreich. Dementsprechend wird Papst Franziskus oftmals vorgeworfen, nach seinem Amtsantritt 2013 nicht schnell genug auf die tragischen Skandale reagiert zu haben. Kritiker sind der Ansicht, er habe den Angehörigen seiner Kirche mehr Glauben und Beachtung geschenkt als den Missbrauchsopfern.

APA/Red.

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