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ORF- Newsroom nimmt Gestalt an

Auch Präsenz auf TikTok soll Anfang September starten
© ORF

Der neue Mediencampus des ORF nimmt Gestalt an

Am Montag konnten sich Journalisten bei einer Führung vergewissern, dass der Mediencampus des ORF mittlerweile Gestalt annimmt. Seit rund zwei Jahren wird nun am neuen multimedialen Newsroom gebaut. Das 303 Millionen Euro schwere Projekt befinde sich zeitlich und budgettechnisch im Plan, so der Alexander Wrabetz, ORF- Generaldirektor. Dieser spricht von einem „spektakulären Campus“ mit „state of the art“- Newsroomkonzept, das den Vergleich mit Google und Facebook nicht scheuen brauche. 

Bis Ende des zweiten Quartals 2022 dürften dann auch die restlichen Bauarbeiten abgeschlossen sein, wenn mit der Besiedlung am Küniglberg begonnen wird. 3.500 Quadratmeter Nettoraumfläche stehen dann den insgesamt 411 vorgesehenen Mitarbeitern zur Verfügung. Dabei sind 337 in den diversen Redaktionen, 15 in einer aktuellen Grafik- Mannschaft, 49 in der Technik und zehn in der multimedialen Programmwirtschaft. Darüber hinaus gibt es ein nach oben offenes Atrium, welches mit Erlen bestückt ist und die Lichtverhältnisse verbessert. 

Herzstück im Erdgeschoss und Blick über Wien

Das Herzstück ist in Form eines Newsdesks angesiedelt. Dieser ist künftig für Monitoring, Verifikation, Kurznachrichten, aktuelle Online- Nachrichten, aber auch soziale Medien zuständig. In Blickweite befinden sich die Journalstudios sowie ein neues großes Newsstudio. Über eine Treppe gelangt man zu den multimedialen Ressorts, Sendungsteams und Ö3. Im letzteren befindet sich künftig auch ein Studio mit Aufnahmemöglichkeit in Bild und Ton für kleinere Bands. Im Obergeschoss ist Platz für investigatives Arbeiten, im Ad-Hoc-Ressort. 

Für eine zusätzliche Aufenthaltsqualität soll eine rund um den mit Glasfassaden ausgestatteten Newsroom angelegte Terrasse mit angrenzenden Grünflächen sorgen. Zudem bietet der multimediale Newsroom den ORF- Mitarbeitenden einen Blick über Wien. „Sicher einer der besten Büroblicke, die man haben kann“, so Projektleiter Pius Strobl. An einer Begegnungszone vorbei gelangt man zu Ö1. Der Sender ist räumlich entkoppelt vom Hauptbau. „Die Besonderheit von Ö1 spiegelt sich in einem eigenen Gebäude wider, das aber dennoch in der Nähe zum Newsroom ist“, so Wrabetz. Auch dort sind ausgewählte Studios mit der Möglichkeit der Bildproduktion ausgestattet.

Wrabetz bekräftigt Führungspositionen besetzen zu wollen

Bei einem Gespräch, welches an die Führung anschloss, bekräftigte der ORF- Generaldirektor, die Führungspositionen für den multimedialen Newsroom noch in diesem Jahr und damit knapp vor der Amtszeit des nächsten Generaldirektors besetzen zu wollen. Im September soll die Geschäftsordnung vorgelegt und im Anschluss die jeweiligen Führungspositionen ausgeschrieben werden. Dabei wolle Wrabetz auf transparente Ausschreibungen, die Mitwirkung von Redakteuren sowie die Einbindung des Betriebsrats setzen, so heißt es. 

ORF auf TikTok

Der Newsroom soll dabei nicht nur dazu dienen, die bestehende Produktpalette weiterzuentwickeln. Es soll auch Raum und Kapazität durch Synergien für neue Produkte geschaffen werden. So etwa die Präsenz von ORF auf TikTok. Damit werde man Anfang September starten. Zwei Präsentatoren, eine Frau und einen Mann, habe man bereits dafür gefunden. Auch ein Werbevideo für den geplanten ORF- Player wurde am Montag gezeigt. Daraus gehen das Design, aber auch mehrere Kanäle des Players hervor. Die Fläche „Newsroom“ bietet Livestreams aus aller Welt und rund um die Uhr. Auch wolle man jedem Sport eine Bühne geben. Die Fläche „Sound“ beinhaltet unter anderem Podcast. Bei „Live“ dürfte man die jeweiligen Programme verfolgen können, wobei auch Kommentar- und Teilen- Funktionen vorgesehen sind.  „Okidoki“ gilt als digitaler Abenteuerspielplatz für drei- bis neun-Jährige. Darüber hinaus soll „Space“ Raum bieten für Kunst, Kultur und Kreative. Bei „Topos“ ist schließlich die Wissenschaft und Bildung beheimatet und bei „U30“ spricht man von einem Labor für die Zukunft des Fernsehens.

Der Player kann sich jedoch nur mit einer ORF- Gesetzesnovelle vollständig entfalten, da bisher nicht „online only“ und „only first“ produziert werden darf und Inhalte mit wenigen Ausnahmen nur sieben Tage abrufbar sein dürfen. Der Kanzlerbeauftragte für Medien, Gerald Fleischmann, erachtete diese Gesetzesnovelle zuletzt für Herbst 2022 als realistisch. Wrabetz hingegen sieht dies als zu spät an und forderte erneut, dass die Novelle „raschh geschaffen werden muss“. 

APA/ Red.

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