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ORF-Generaldirektor Weißmann erwartet künftig “kein Schlaraffenland”

Unsicherheiten um neues Finanzierungsmodell bereiten Sorgen
©APA/GEORG HOCHMUTH

Kommt eine Haushaltsabgabe anstatt der gegenwärtigen, gerätegekoppelten GIS-Gebühr erwartet sich ORF-Generaldirektor Roland Weißmann insgesamt nicht mehr Mittel für den ORF. Mit der geplanten Abgabe müssten, laut Weißmann, 700.000 Haushalte mehr als derzeit einen Beitrag zahlen und intern rechne man mit etwa 300.000 zusätzlich zahlenden Haushalten. Das bedeute allerdings nicht automatisch mehr Geld für den ORF, weil einerseitsMedienministerin Susanne Raab (ÖVP) angekündigt hat, dass die Abgabe billiger ausfallen solle als die derzeitige GIS-Gebühr und andererseits der ORF nicht mehr Geld erhalte, als für die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags benötigt würde.

Vorsicht beim Sparen

Weißmann warnt, wohl in Bezug auf ein von Raab angekündigtes Sparpaket, davor den ORF kaputt zu sparen. Er verweist auf eine Studie der European Broadcasting Union (EBU), die zeige, dass öffentlich-rechtliche Medien in 90 Prozent der europäischen Länder das meiste vertrauen genießen und sich positiv auf das Demokratieverständnis auswirken würden. Vom Publikumsrat auf öffentlich thematisierte Arbeitsverhältnisse angesprochen, erwidert Weißmann, es gäbe beim ORF keine solchen, er lasse aber dennoch prüfen, ob auf die oft kritisierten Kettenverträge verzichtet werden könne.

Der Publikumsrat, welcher sich zwar dafür ausspricht “bestehende Angebote und Strukturen kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Umschichtungen vorzunehmen”, appelliert gleichzeitig an Regierung und Parlament, die finanzielle Sicherheit des ORF sicherzustellen. Allenfalls sollten programmatische Leistungen des Senders gleichwertig erfüllt und bei der Finanzierung auf Transparenz und Fairness in Verteilung geachtet werden.

APA/Red.

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