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Noch eine weitere Festnahme nach Mord an britischen Journalisten

Mann bestreitet Verwicklung in Tod von Dom Phillips und Bruno Pereira
© Unsplash

Nachdem die Polizei bereits drei Tatverdächtige wegen des Mordes an einem britischen Journalisten und seines Begleiters festgenommen hat, stellte sich nun ein vierter mutmaßlicher Täter

Nach dem gewaltsamen Tod des britischen Journalisten Dom Phillips und seines Begleiters Bruno Pereira ist ein vierter Tatverdächtiger festgenommen worden. Der Mann habe sich “spontan” selbstgestellt, so die brasilianische Polizei am Freitag. Er habe damit in der Presse kursierende Vorwürfe entkräften wollen, dass er den Mord an Phillips und dem Indigenen-Experten in Auftrag gegeben habe.

Der Mann, dessen Vorname mit “Colombia” angegeben wurde, hab nach eigenen Angaben einen der im Zusammenhang mit dem Mord festgenommenen Männern gekannt, weil er bei diesem Fisch gekauft habe. Da “Colombia” den Ermittlern allerdings gefälschte Ausweispapiere vorlegte, wurde er ebenfalls festgenommen.

Wie ExtraDienst berichtete, sind der 57 Jahre alte Dom Phillips und der 41-jährige Pereira am 05. Juni bei einer Expedition in einem abgelegenen Teil des Amazonas-Gebiets verschwunden. Zehn Tage später führte ein Verdächtiger die Polizei zu dem Ort, wo er ihre Leichen vergraben hatten. Die an der Stelle ausgegrabenen menschlichen Überreste konnten eindeutig den beiden verschwundenen Männern zu geordnet werden. Beide Männer waren erschossen worden.

Phillips und Pereira hatten im Javari-Tal für ein Buch über Gewalt gegen Indigene und einen nachhaltigen Schutz des Regenwalds recherchiert. In der Region, die an Peru und Kolumbien grenzt, sind Goldgräber, Wilderer und Drogenbanden aktiv. Die Polizei hält es für wahrscheinlich, dass der Mord des britischen Journalisten und des Indigenen-Experten im Zusammenhang mit illegaler Fischerei im Amazonasgebiet steht. Man untersuche nun, ob “Colombia” an illegalem Fischfang beteiligt gewesen sei oder diesen finanziert habe, sagte der Chef der Bundespolizei im Bundesstaat Amazonas, Eduardo Fontes, am Freitag in einer Pressekonferenz. Der Verdächtige weise aber jede Beteiligung an dem Doppelmord zurück.

“Wir kennen nicht seine wahre Identität”, hob Fontes hervor. “Colombia” habe Ausweise aus Brasilien, Kolumbien und Peru besessen  “und in jedem steht eine andere Identität”. Der Polizeichef verkündete, es werde weiter ermittelt, um zu klären, ob weitere Menschen an dem Verbrechen beteiligt gewesen seien, “ob es einen Auftraggeber gab und was sein wahres Motiv war.”

 

APA/ Red.

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