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Neue Initiative für EU-Internetplattform

ARD-Vorsitzender Wilhelm will Gegengewicht zu Google, Amazon, Facebook & Co.
© ARD

Ulrich Wilhelm: „Es braucht einen starken politischen Gestaltungswillen Europas!“

Die ARD plant einen Vorstoß auf EU-Ebene für eine europäische Internet-Plattform gegen die im Netz dominierenden US-Anbieter. Die Gemeinschaft der europäischen Rundfunkanstalten EBU werde einen Anlauf direkt bei der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unternehmen, kündigte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur an.
„Es braucht einen starken politischen Gestaltungswillen Europas, wie seinerzeit beim Airbus oder der Raumfahrt.“ Europa brauche ein Gegengewicht zu Google, Amazon, Facebook & Co., sagte Wilhelm. „Nur mit einer eigenen digitalen Infrastruktur kann Europa seine Souveränität im Digitalen schützen.“
Natürlich gebe es bei manchen eine gewisse Skepsis, ob Europa diesen kapitalstarken Großunternehmen aus den USA und China überhaupt gewachsen sei. Die Plattformen der großen US-Anbieter steuerten die Auswahl und Sichtbarkeit von Inhalten mit ihren Algorithmen, sagte Wilhelm. Diese dienten aber nicht dem Gemeinwohl, sondern den Geschäftsmodellen der Konzerne. Zudem drohten immer mehr Teilöffentlichkeiten und eine immer stärkere Polarisierung in der Gesellschaft.
Wilhelm hatte den Vorschlag einer europäischen Infrastruktur im Netz bereits zu Beginn seiner zweijährigen Amtszeit an der ARD-Spitze gemacht. Zum Jahreswechsel übergibt er den Vorsitz unter den neun öffentlich-rechtlichen Sendern an Tom Buhrow, den Intendanten des Westdeutschen Rundfunks (WDR).

APA/red

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