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Gemeinsame App von Apple und Google gegen Corona

Die beiden Konzerne wollen mit Bluetooth-Funktechnik und Verschlüsselung Abstände erkennen.
© Pixabay

Apple iPhone

Apple und Google wollen als Anbieter der beiden führenden Smartphone-Plattformen weltweit die Entwicklung von Apps zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen erleichtern. Sie setzen dabei auf das Erkennen von Abständen mit Bluetooth-Funktechnik und Verschlüsselung.

“Der Schutz der Privatsphäre und die Sicherheit der Benutzer werden im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen”, erklärten die beiden Konzerne am Freitag (10.4.). Das iOS-Betriebssystem von Apples iPhones und das Google-System Android sollen entsprechende Schnittstellen bekommen.

Das Konzept sieht vor, dass Smartphones unabhängig vom verwendeten Betriebssystem temporäre Identifikationsnummern austauschen können, so dass die Privatsphäre der Anwender gewahrt bleibt. Damit ähnelt das Konzept der beiden Konzerne dem Ansatz der paneuropäischen Initiative PEPP-PT, die von 130 Wissenschaftern und Entwicklern aus acht europäischen Ländern vorgestellt wurde.

Apple und Google wollen die Kontaktdaten aber nur auf den Smartphones der Anwender speichern, nicht auf einem zentralen Server. Erst wenn jemand mit Covid-19 positiv getestet wurde, werde die Information an einen Server übertragen, wenn der Betroffene dem zustimme. Die anderen Smartphones rufen bei diesem Konzept regelmäßig eine Liste der anonymisierten IDs der Erkrankten ab, um zu sehen, ob sie selbst Kontakt mit einer infizierten Person hatten.

Schrittweise Einführung der App

Apple und Google wollen dabei unter anderen sicherstellen, dass der ständige Austausch der ID-Nummern die Batterielaufzeit der Geräte nicht erheblich verkürzt. In einem ersten Schritt werde im Mai eine Programmierschnittstelle (API) veröffentlicht, die die Zusammenarbeit zwischen Android- und iOS-Geräten unter Verwendung von Apps der Gesundheitsbehörden ermöglicht. Diese offiziellen Apps würden den Benutzern über ihre jeweiligen App-Stores zum Download zur Verfügung stehen.

In einem zweiten Schritt werden die beiden Unternehmen “in den kommenden Monaten” daran arbeiten, eine umfassendere, Bluetooth-basierte Plattform zur Nachverfolgung von Kontakten zu ermöglichen. Diese Funktionalität würde dann direkt in das Betriebssystem, also iOS und Android, integriert. Dabei wird betont, dass der Programmcode der Initiative zur freien Einsicht veröffentlicht wird, um möglichst viel Vertrauen zu schaffen. Die beiden Firmen betonten, bei dem Projekt würden keine Benutzer identifiziert und keine Ortungsdaten verwendet.

Die Liste der ID-Nummern der Leute, die man getroffen habe, verlasse nicht das Gerät, solange man nicht explizit dies zulasse. Die Bluetooth-IDs sollen dabei alle 15 Minuten geändert werden, um ein umfassendes Tracking der Personen technisch unmöglich zu machen. Google und Apple könnten die Funktionalität in den Betriebssystemen auch wieder deaktivieren, wenn sie in bestimmten Regionen der Welt nicht mehr benötigt werde.

APA/red

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