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Faktenchecker müssen wahre News kennzeichnen

Warnhinweise gegen Fake News machen nicht markierte Fehlinformation häufig glaubwürdiger.

Warnhinweise gegen Fake News in sozialen Medien machen noch nicht markierte, da noch nicht überprüfte Meldungen glaubwürdiger. Zwar bekämpfen solche Hinweise die Verbreitung von bestimmten Fehlinformationen, jedoch vertrauen User dadurch eher Fake News, die nicht von Faktencheckern als solche identifiziert wurden, wie eine Studie des Massachusetts Institute of Technology zeigt.

Die Forscher empfehlen Faktencheckern in sozialen Medien daher, nach jeder Überprüfung umgehend einen Hinweis auf den Wahrheitsgehalt von Inhalten zu platzieren. Auch hilfreich seien Vermerke, dass eine Überprüfung noch ausstehe. User würden dann schneller verstehen, dass eine noch nicht gekennzeichnete Nachricht nicht automatisch richtig ist, sondern nur noch nicht überprüft wurde.

“Eigenen Verstand verwenden”

“Sind Beiträge einmal als Fake News gekennzeichnet und die Nutzer sind darüber informiert, dann vertrauen sie eher nicht markierten Inhalten und teilen diese. Jeder User ist dennoch weiterhin verpflichtet, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, egal ob die Inhalte als Fake markiert worden sind oder nicht. Sie sollten immer hinterfragen, ob ein Beitrag plausibel ist und im Zweifel eher recherchieren, als die Inhalte unüberlegt zu teilen und weiterzuverbreiten”, meint Social-Media-Experte Tim Weisheit im Gespräch mit pressetext.

Das Forschungs-Team hat mehrere Online-Experimente mit 6.739 Teilnehmern aus den USA durchgeführt. Ihnen wurden mehrere News-Schlagzeilen im Facebook-Stil gezeigt. Einige davon waren falsch, andere richtig, außerdem wurden sie teilweise mit Hinweisen markiert, die sie entweder als wahr oder als unwahr auszeichneten. Die Teilnehmer wurden schließlich gefragt, ob sie diese Inhalte selbst auf Social Media teilen würden.

Verifizierungshinweise helfen

Die Studienteilnehmer hätten fast ein Drittel (29,8 Prozent) der Inhalte, die keinen Warnhinweis hatten, geteilt. Nur 16,1 Prozent der als Fake News gebrandmarkten Beiträge würden weitergeleitet werden. Jedoch hatten die Warnungen auch einen negativen Effekt auf die Wahrnehmung der Studienteilnehmer, sie hätten 36,2 Prozent der nicht gekennzeichneten Fake News geteilt. Bei einer Kombination aus Warnungen vor Fake News und Hinweisen auf verifizierte Nachrichten gaben sich die Studienteilnehmer aber weniger leichtgläubig. In diesem Fall teilten sie nur 13,7 Prozent der als falsch definierten Beiträge und 26,9 Prozent der versteckten Fake News.

 

PA/Red

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