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Fake News führen zu falschen Erinnerungen

Experiment mit 3.140 Personen im Zuge von irischem Abtreibungsreferendum.
© pixabay

Symbolfoto

Wenn Menschen gefälschte Nachrichten konsumieren, neigen sie dazu, daraus auch falsche Erinnerungen abzuleiten. Diese setzen sich auch dann in ihrem Gedächtnis fest, wenn sie als Fake News entlarvt werden. Zu diesem Schluss kommen Forscher des University College Cork (UCC) und der University of California, Irvine (UCI) nach einem Experiment, das sie 2018 im Zuge des Abtreibungs-Referendums in Irland durchgeführt haben.

Wähler merken sich Falsches

Die Ergebnisse hätten allerdings auch in anderen ähnlichen politischen Kontexten ihre Gültigkeit – etwa bei der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2020. “Die Wähler könnten sich an völlig falsche News-Meldungen erinnern”, befürchtet die Wissenschafterin.

“Es ist ungemein wichtig, dass wir die psychologischen Effekte von Fake News besser verstehen”, betont ihre Forschungskollegin Elizabeth Loftus von der UCI. Denn die entsprechenden Technologien würden immer ausgefeilter. Oft sei es dann auch schwer, die Leute zu überzeugen, dass das gefälschte Nachrichten sind, sagt Loftus.

3.140 wahlberechtige Personen

Für ihr Experiment hat das Team rund um Murphy und Loftus im Vorfeld des Referendums in Irland 3.140 wahlberechtige Personen rekrutiert. Diesen wurden jeweils sechs Nachrichtenmeldungen vorgesetzt, wovon zwei gefälscht waren. Das Resultat: Fast die Hälfte der Teilnehmer konnte sich noch sehr genau an mindestens eine der gefälschten Nachrichten erinnern. Bei denjenigen, die selbst für eine Legalisierung von Abtreibung stimmen wollten, war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie sich an Falschmeldungen erinnern konnten, die ihre eigene Position untermauerten. Umgekehrt galt das gleiche auch für die Gruppe der Abtreibungsgegner.

PA/red

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