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Das größte Denkmal Österreichs

48 km lang ist die Großglockner Hochalpenstraße. Und nicht umsonst gilt sie als eine der schönsten Panoramastraßen der Welt.
© GROHAG

Das wohl grandioseste Beispiel österreichischer Straßenbaukunst führt direkt ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern

Vielfältige Argumente wurden seinerzeit ins Treffen geführt, warum die Großglockner Hochalpenstraße gebaut werden sollte. Der Tourismus, die Arbeitslosigkeit, die neue Nord-Süd-Verbindung. Die Öffentlichkeit verfolgte ihre Planung und Verwirklichung aufmerksam. Der verbreitete Konsens, dass der Glocknerstraße eine geradezu schicksalhafte Notwendigkeit innewohne, war vor allem zwei Männern zu verdanken. Dem Bauingenieur Franz Wallak (1887-1966) als Planer und Bauleiter der Straße sowie dem Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl (1990-1947) als politischer Mentor. Letzterer war es auch, der als energiescher Machtpolitiker das Projekt in Gang setzte.
Das kulturell-touristische Leitprojekt waren die 1920 gegründeten Salzburger Festspiele, die mit den Künstlern wie Max Reinhardt, Bruno Walter und Arturio Toscanini ein einmaliges internationales Ansehen gewannen. Das von Clemens Holzmeister geplante Festspielhaus, das von den besten bildenden Künstlern ausgeschmückt wurde, trug dazu bei, dass die Festspiele die Maßstäbe eines Gesamtkunstwerkes ausfüllten. Die weltberühmtesten Musiker und -theaterleute ihrer Zeit wirkten in Salzburg. Die Großglockner Hochalpenstraße war in Rehrs politischem Plan ein Komplementärprojekt zu den Festspielen. Den Festspielgästen, die häufig bereits über eigene Autos verfügten, versprach ein Besuch der Großglockner Hochalpenstraße ein geradezu sensationelles Tagesprogramm. Im Eröffnungsjahr 1935 befuhren rund 12.900 in Österreich zugelassene Automobile die Großglockner Hochalpenstraße. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Großglockner Hochalpenstraße zur politisch unumstrittenen Super-Sehenswürdigkeit. Anfang der 1960er Jahre verzeichnete die Glocknerstraße die höchsten Besucherzahlen ihrer Geschichte.

Wo die Festspiele der Natur über die Bühne gehen

2020 dürfen wir den Salzburger Festspielen zu ihrem hundertsten Geburtstag gratulieren. Seit jeher zieht es Gäste aus aller Welt nicht nur wegen der kulturellen Highlights nach Salzburg, sondern auch wegen der einzigartigen Natur. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der damalige Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl die Großglockner Hochalpenstraße als ergänzendes Projekt zu den Salzburger Festspielen erdacht und umgesetzt hat. Ihm und den Festspielen ist es zu verdanken, dass Besucher aus aller Welt Sommer für Sommer entlang der Großglockner Hochalpenstraße wahre Festspiele der Natur erleben dürfen: Angefangen beim höchsten Gipfel Österreichs, dem 3.798 Meter hohen Großglockner mit der Pasterze, dem längsten Gletscher der Ostalpen. Bis hin zu atemberaubenden Aussichten auf unzählige Dreitausender.

 

red

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