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Netflix wird der Steuervermeidung bezichtigt

30 Mio. Pfund Profit seien trotz Nachlässen von Großbritannien in Steueroasen gewandert.
© YTCount on Unsplash

„Verkäufe werden außerhalb von Großbritannien getätigt, obwohl Netflix dort eine starke Präsenz hat“, heißt es in einem Bericht von Taxwatch.

Der Streaming-Riese Netflix soll die in Großbritannien im Jahr 2018 erwirtschafteten Profite von bis zu 330 Mio. Pfund (etwa 380 Mio. Euro) in Steueroasen bewegt haben, um Steuern zu vermeiden. Dabei hat das Unternehmen im Vereinigten Königreich großzügige Steuernachlässe für die Produktion von Serien wie „The Crown“ erhalten. Den Fall hat der britische Thinktank Taxwatch untersucht.
„Das Unternehmen sei darauf strukturiert, steuerliche Abgaben bei seinem Betrieb außerhalb der USA zu minimieren und die Einnahmen, die durch Steuernachlässe kommen, zu maximieren. Verkäufe werden außerhalb von Großbritannien getätigt, obwohl Netflix dort eine starke Präsenz hat“, heißt es in dem Bericht von Taxwatch.
Netflix hat allein in Großbritannien etwa zehn Mio. Abonnenten, die jährlich mehr als 860 Mio. Pfund an monatlichen Gebühren zahlen. Dennoch hat Netflix UK laut Taxwatch im Jahr 2018 nur 48 Mio. Euro an Einnahmen angegeben sowie ein Ergebnis vor Steuern von 2,3 Mio. Euro. Diese Einnahmen gingen direkt an das europäische Netflix-Hauptquartier in den Niederlanden, wo das Unternehmen deutlich geringere Steuern zahlen muss.
Gleichzeitig hat Netflix zwischen den Jahren 2017 und 2018 in Großbritannien Steuernachlässe von 924.000 Pfund erhalten. Für solche Ermäßigungen sind Serien berechtigt, deren Kosten pro Folge eine Mio. Pfund übersteigen, sowie Filme, die als kulturell wertvoll eingestuft werden. Netflix wehrt sich gegen die Vorwürfe von Taxwatch und beteuert, immer die entsprechenden Steuern in allen Ländern, in denen das Unternehmen aktiv ist, gezahlt zu haben.

 

PA/red

 

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