Ein werbefinanziertes Netflix-Abo ist offenbar keine gute Idee. Wie eine Umfrage des Technologie-Unternehmens Whip Media ergab, würden 72 Prozent der Streaming-Abonnenten wahrscheinlich nicht zu Netflix mit Werbe-Einblendungen wechseln. Stattdessen würden sie lieber bei ihrem aktuellen Tarif bleiben.
Gerad einmal 14 Prozent zeigen sich demnach wechselwillig. Für diese Umfrage wurden zwischen dem 29.04. und 04.05.2022 rund 2.460 TV-Time-Nutzer in den USA kontaktiert und befragt.
Auch eine von LoopMe durchgeführte Untersuchung, die in Großbritannien durchgeführt wurde, kommt zu demselben Ergebnis: Mit 36 Prozent würden mehr als ein Drittel der britischen Netflix-Kunden das Abo kündigen, wenn das Angebot über Werbung finanziert werden würde.
Konkurrenzkampf
Die Ergebnisse dürften Ted Sarandos, CO-CEO von Netflix, nicht gefallen. Er gab erst kürzlich die Einführung eines werbefinanzierten Netflix-Abos bis Ende 2022 bekannt – eine Strategie, um den weltweiten Abonnenten-Stamm zu vergrößern. Der Streaming-Riese steht im Wettbewerb mit Diensten, die bereits werbefinanzierte Abos anbieten und hatte im ersten Quartal 2022 den Verlust von 200.000 Kunden zu beklagen.
Ein weiteres Problem: 23 Prozent der US-Neukunden kündigen ihr Abo bereits nach einem Monat.
Wie die Whip Media-Umfrage herausfand, sind die derzeitigen Abo-Kunden eher an überzeugenden Inhalten interessiert als an neuen Abos. Dieser Stimmungstest erscheint kurz vor dem Ergebnisbereicht für das zweite Quartal, den Netflix am 19. Juli veröffentlichen wird.
PA/ Red.
