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Musk schießt gegen Apple mit Tweet-Serie

Vorwurf die Redefreiheit zu hassen und Twitter aus dem App Store zu entfernen
© Pixabay

Seit der Übernahme Twitters durch Elon Musk wird auf der Plattform noch mehr diskutiert als vorher

Elon Musk und Twitter – eine Thematik die seit Monaten nicht an Aufwind zu verlieren scheint. Der neue Twitter-Besitzer heizt stattdessen die Konflikte auf der Plattform immer wieder an. Sein derzeitiges Hauptziel ist der iPhone -Konzern Apple. In einer Serie von Tweets stellte der Tech-Milliardär am Montag erst die Frage in den Raum, ob Apple die Redefreiheit in Amerika hasse – da das Unternehmen seine Werbung bei Twitter nach dem Verkauf der Plattform in ihn weitgehend eingestellt habe. Zudem behauptete er, Apple habe ohne Angaben von Gründen gedroht, die Twitter-App aus dem App Store zu entfernen. Von Apple hab es zunächst keine Reaktion auf die Tweets.

Brandherd

Seit dem Erwerb von Twitter durch Musk Ende Oktober setzt der Tesla-Chef seine Vorstellungen bei dem Online-Dienst durch. Dazu gehört, dass Twitter aus seiner Sicht in den vergangenen Jahren zu sehr die Redefreiheit eingeschränkt habe. Gemeint ist damit Twitters Community-Politik, die im Laufe der Jahre immer konsequenter gegen Hassrede, Gewaltaufrufe und Falschbehauptungen – etwa zum Coronavirus – vorgegangen ist. Musk ließ zudem mehrere in der rechten Szene populäre Accounts freischalten, die unter anderem wegen homophober und rassistischer Äußerungen gesperrt worden waren.

Des Tesla-Gründers Vorwürfe gegen die bisherige Twitter-Führung wegen angeblicher Missachtung der Redefreiheit decken sich mit den Behauptungen der US-Rechten, konservativen Ansichten würden von Online-Plattformen unterdrückt. Sie führen dabei oft das Recht auf Redefreiheit in den USA an. US-Rechtsexperten betonen jedoch stets, es gehe darum, dass bloß die Regierung das Recht auf freie Rede nicht einschränken dürfe. Online-Plattformen und andere Unternehmen hätten dagegen genau auf dieser Basis das Recht, eigene Regeln für die Kommunikation aufzustellen.

Verlust von Werbepartnern

Viele große Unternehmen halten sich angesichts der angestoßenen Veränderungen mit ihren Aktivitäten bei Twitter zurück. Sie wollen nicht riskieren, dass ihre Marken neben anstößigen Tweets auftauchen. So stoppten etwa der Volkswagen-Konzern und der Pharma-Konzern Pfizer ihre Werbung auf der Plattform. Der Rückzug von Apple trifft allerdings den Kurznachrichtendienst besonders schwer, da der iPhone-Konzern dem Finanzdienst Bloomberg zufolge pro Jahr mehr als 100 Millionen Dollar für Anzeigen ausgab. Twitter machte 2021 einen Umsatz von gut fünf Milliarden Dollar.

Der Konflikt zwischen Musk und Apple bahnte sich allerdings schon seit einiger Zeit an. Grund dafür ist die Abgabe von 15 bis 30 Prozent, die auf App-Plattformen für innerhalb der App erwirtschaftete Abo-Erlöse fällig wird. Diese sind dem Tech-Milliardär ein Dorn im Auge. Er kündigte an, Twitter stärker auf Abonnement-Einnahmen statt Werbung auszurichten. Am Montag attackierte er erneut eine “geheime Abgabe von 30 Prozent”, die Apple für Käufe im App Store verlange. In einem Foto deutete er an, dass er dagegen “in den Krieg ziehen wolle”. Wie üblich formierten sich nach Musk Tweets seine Fans bei dem Online-Dienst, die ebenfalls auf Apple losgingen.

Andere Wege

Für Twitter besteht die Möglichkeit den Gebühren der Download-Plattformen auszuweichen, wenn die Nutzer die Abos im Web statt in der App abschließen würden. Streaming-Schwergewichte wie Netflix und Spotify wählen unter anderem diesen Weg. Die Spielfirma Epic versuchte dagegen, die Abo-Abgaben mit einem Trick zu umzugehen. Apple warf als Konsequenz ihre Spiele-App “Fortnite” aus dem App Store. Ein Gericht erklärte das nach einer Epic-Klage für rechtens.

“Das ist eine Schlacht um die Zukunft der Zivilisation. Wenn Redefreiheit sogar in Amerika verloren geht, ist Tyrannei alles, was vor uns liegt”, so Musk, der sein Handeln mit einem politischen Motiv erklären will. Zustimmende Reaktionen darauf bekam er hauptsächlich von rechten Nutzern.

Nach Informationen des Tech-Blogs “Platformer” ist Twitter dabei, nach einer von Musk ausgerufenen “Generalamnestie” rund 62.000 gesperrte Accounts wiederherzustellen. Der Tech-Milliardär hatte zuvor eine Twitter-Umfrage dazu angestoßen, an der lediglich gut 3,1 Millionen Nutzer des Dienstes teilgenommen und mehrheitlich für eine Entsperrung plädiert hatten.

 

APA/ Red.

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