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Morddrohungen an Journalisten kamen aus Österreich

Marko Vidojkovic hatte lebenslange Haft für Ratko Mladic kommentiert
© Pixabay

Der Belgrader Schriftsteller und Journalist Marko Vidojkovic hat kürzlich auf seinem Instagram-Profil Drohungen erhalten. Dem serbischen Innenministerium zufolge wurden diese in Österreich verfasst. In der heute, Dienstag, veröffentlichten Mitteilung hieß es außerdem, dass sich das Innenministerium an Interpol in Österreich wenden werde, um die Verantwortlichen zu identifizieren.

Vidojkovic, der eine Sendung des regierungskritischen TV-Senders Nova S leitet, erhielt die Morddrohungen. Zuvor hatte er das rechtskräftige Urteil gegen den einstigen bosnisch-serbischen Militärchef Ratko Mladic kommentiert. Mladic war des Völkermordes in Srebrenica und anderer Kriegsverbrechen für schuldig befunden worden und zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Moderator sprach im Fernsehen vom „Genozid in Srebrenica“. Offiziell lehnt Belgrad es jedoch nach wie vor ab, das von bosnisch-serbischen Truppen im Juli 1995 verübte Massaker in Srebrenica, bei dem rund 8.000 muslimische Männer und Burschen ermordet worden waren, als Völkermord zu bezeichnen. Stattdessen spricht man vom „schweren Verbrechen“.

In der auf Serbisch verfassten Drohung hieß es, dass man ihn zuerst „abschlachten“ und danach „zerstückeln“ wolle. Nach Angaben des serbischen Journalistenverbandes NUNS wurden im Vorjahr 168 Angriffe auf Journalisten vermeldet. Dies ist die höchste Zahl seit 2008.

APA/red

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