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Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung

Duygu Özkan erhält Auszeichnung
© BKA / Christoph Dunker

Der diesjährige Papageno- Medienpreis ging an Duygu Özkan

Jährlich wählen in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen den Freitod, wie es Tote durch Verkehrsunfälle gibt. So begehen täglich mehr als drei Menschen im Land Suizid. Vor allem bei den unter 50-Jährigen ist es eine der häufigsten Todesursachen, in der Altersgruppe 15-29 Jahren sogar die zweithäufigste. Am Welttag der Suizidprävention fand heuer zum dritten Mal die Preisverleihung des Papageno- Medienpreises für suizidpräventive Berichterstattung statt. Preisträgerin im diesem Jahr ist Duygu Özkan, die als Redakteurin bei „Presse am Sonntag“ arbeitet. „Journalistinnen und Journalisten tragen mit einer Berichterstattung, die ohne sensationsträchtige Merkmale gestaltet wird, aber konstruktive Bewältigungsmöglichkeiten aufzeigt, dazu bei, keine negativen Imitationseffekte zu erzeugen. Auch der heurige Siegesbeitrag meistert diesen Spagat wieder ganz hervorragend“, erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein anlässlich der Preisverleihung. „Ich danke allen Journalistinnen und Journalisten, die sich die Inhalte des Leitfadens zur Berichterstattung über Suizid zu Herzen nehmen. Es liegt in Ihren Händen, einen wertvollen Beitrag zur Suizidprävention zu leisten. Bitte unterstützen Sie diese wichtigen Botschaften und die weitere Verbreitung der Medienrichtlinien auch unter Ihrer Kollegenschaft“, so Mückstein weiter.

Die Auslobung des Papageno- Medienpreises durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) ist eine der Maßnahmen des österreichischen Suizidpräventionsprogramms. Seit dem Jahr 2012 wurde eine Reihe von Maßnahmen der SUPRA (Suizidprävention Austria) umgesetzt. Betreut wird das Programm von der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Dabei wurde es bereits im Jahr 2017 und 2018 als best practice Beispiel auf europäischer Ebene in Sachen Suizidprävention ausgezeichnet. 

Duygu Özkans preisgekrönter Beitrag „Wenn das Leben dunkel wird“ erschien am 6.September 2020 in der Presse am Sonntag. „Über Suizide zu berichten gehört sicherlich zu den herausfordernden Themen für Journalistinnen und Journalisten. Mittlerweile gibt es jedoch gut ausgearbeitete Richtlinien und eine Reihe von Expertinnen und Experten arbeiten das Thema sachlich und doch behutsam auf. Eine gute Berichterstattung im Sinne des Papageno-Effekts ist somit möglich – und ich freue mich sehr, dass die Jury meinen Text als eine solche bewertet hat“, so die Preisträgerin. 

PA/ Red.

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