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Mediaset will von ProSieben bessere Kooperation

ProSiebenSat.1-Großaktionär Mediaset hat dem deutschen Fernsehkonzern Rückendeckung zugesichert - fordert aber mehr Zusammenarbeit in Strategiefragen
© ProSieben

Die Italiener halten direkt und indirekt rund 23,5 Prozent an ProSieben und buhlen seit längerem um eine engere Zusammenarbeit

“Unsere Position als langfristiger Aktionär ist es nicht, Druck auszuüben”, sagte Mediaset-Finanzchef Marco Giordiani. Man wünsche sich aber mehr Engagement vom bayerischen Konzern. In Österreich gehören Puls4 und ATV zu ProSiebenSat1.
Mediaset werde das ProSieben-Management am morgigen Dienstag bei der Hauptversammlung unterstützen. “Wir werden kein Feuerwerk zünden”, sagte Giordiani. “Vielmehr ist es an der Zeit die richtige Strategie für alle ProSiebenSat.1-Aktionäre zu finden.”

Im Eigentum der Familie von Silvio Berlusconi

Die von der Familie des ehemaligen italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi kontrollierte Mediaset will ProSieben bei seinen Wachstumsplänen in Europa stärker einbinden. ProSieben-Sat.1-Chef Rainer Beaujean hat allerdings wiederholt deutlich gemacht, dass eine Fusion nicht sinnvoll sei. Vielmehr hält er seinen Konzern durch die breite Aufstellung mit Dating-Geschäft und Online-Portalen für krisenresistenter als traditionelle Medienunternehmen.
Die Italiener halten direkt und indirekt rund 23,5 Prozent an ProSieben und buhlen seit längerem um eine engere Zusammenarbeit. Sie wollen ihren Sitz in die Niederlande verlegen, europaweit wachsen und die Bayern dabei haben.
Die Zeit dränge, sagte Giordiani und plädierte dafür, dass Europas kommerzielle TV-Industrie eine gemeinsame Werbeplattform aufbaut, die mit den dominierenden digitalen Werbeträgern Google und Facebook konkurrieren könne. Der Manager lehnte Zusammenschlüsse auf Länderebene ab wie den kürzlich in Frankreich geschlossenen Deal zwischen der RTL-Gruppe und TF1, das von Bouygues kontrolliert wird. “Es ist ziemlich einfach, schnelle Synergien bei den Kosten zu finden. Aber die Probleme der Medien in Europa sind nicht die Kosten – es sind die Einnahmen”, sagte Giordani. “Wenn man mit den großen Verkäufern von Werbung konkurrieren will, muss man ein kontinentales Produkt anbieten.”
 
 
APA/red

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