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Maßnahmen gegen Kinderpornografie vertagt

Apple setzt angekündigtes System kurzfristig nicht um
© Unsplash

Nach heftiger Kritik setzt Apple die angekündigten Maßnahmen vorerst nicht um

Nach massiver Kritik von Sicherheitsexperten und Datenschützern an Apples angekündigtem System zum Aufspüren kinderpornografischer Fotos, wird der Konzern sein Konzept noch einmal überdenken und die Neuerung kurzfristig nicht umsetzen. Grund für die Kritik an Apples Vorhaben war die Befürchtung, das System könnte für eine staatliche Überwachung missbraucht werden. So erklärte Apple: „Ausgehend von den Rückmeldungen von Kunden, Interessengruppen, Forscherinnen und Forschern sowie anderen, haben wir uns entschlossen, in den kommenden Monaten noch mehr Zeit zu investieren.“ Nun wolle man „Input sammeln und Verbesserungen vornehmen, bevor wir diese äußerst wichtigen Funktionen zum Schutz von Kindern veröffentlichen werden.“

Der iPhone- Konzern hatte Anfang August Maßnahmen für mehr Kinderschutz angekündigt. Zunächst sollte nur in den USA auf den Geräten der Nutzer Bilder mit kinderpornografischen Inhalten entdeckt werden, wenn diese den hauseigenen Online- Speicherdienst iCloud für Fotos verwenden. Dabei solle es nicht darum gehen, den Inhalt aller vorhandener Bilder zu analysieren. Vielmehr soll auf die Geräte eine Datei mit sogenannten „Hashes“ von bereits bekannten kinderpornografischen Inhalten geladen werden- wie eine Art digitaler Fingerabdruck des Bildes. So soll dadurch, bei einem Abgleich mit einem speziellen Verfahren, eine Kopie des Fotos erkannt werden. 

Sorge um politische Überwachung

Einige Kryptografie- Experten und IT- Sicherheitsforscher hatten kritisiert, dass allein schon die Schaffung eines solchen Systems autoritären Regierungen die Möglichkeit eröffne, von Apple die Aufnahme anderer Inhalte in die Datenbank mit den Hashes zu fordern und somit politische Überwachung zu betreiben. Auch sprachen Kritiker von einem Dammbruch, da Apple anlasslos und permanent eine Durchsuchung nach illegalen Inhalten auf den Geräten der Nutzer durchführen wolle. Gegen die Pläne es iPhone-Konzerns hatte auch der Vorsitzende des Bundestagsausschusses Digitale Agenda, Manuel Höferlin, in einem offenen Brief an Apple-Chef Tim Cook protestiert.

APA/ Red.

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