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Bitte keine Nachrichten

Ein Drittel der Menschen weltweit meidet mittlerweile News ganz gezielt – etwa weil sie sich auf das Gemüt schlagen.
© Pixabay

Jeder Dritte aus 38 Ländern weltweit hat keine Lust mehr auf News, Tendenz steigend

Unsere westliche Gesellschaft kennzeichnet sich durch die permanente Nutzung und das nahezu lückenlose Vorhandensein von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Immer mehr Zeitgenossen sehen jedoch in einem freiwilligen Verzicht auf „Breaking News“ und anderen Meldungen bereits eine Art Lebensphilosophie. Tatsache ist, dass täglich immer mehr Nachrichten und Medien auf uns einprasseln. Ebenfalls eine Tatsache ist auch, dass viele Menschen mit dieser Vielzahl an Informationen nicht oder nur schlecht umgehen können.
Tatsächlich gibt es auch immer mehr Menschen, die den Nachrichtenkonsum meiden – in Deutschland ist es mittlerweile jeder Vierte. Das geht aus dem letzten „Digital News Report“ hervor, den das Reuters Institute der Universität Oxford jährlich vorlegt. International hat sogar knapp jeder Dritte der Befragten aus 38 Ländern keine Lust mehr auf News. Das sind drei Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren.
Der Fachbegriff dafür lautet übrigens „Nachrichtenabstinenz“ und klingt damit fast wie eine neue Hipster-Diät. „Sieben gute Gründe, keine Nachrichten mehr zu konsumieren“, schreiben unzählige Schöner-leben-Blogger im Internet und warnen vor sinnloser, Angst schürender und kreativitätsraubender Berichterstattung.

Gehirn ist noch in der Steinzeit

Der Schweizer Autor und Unternehmer Rolf Dobelli geht sogar noch einen Schritt weiter und schreibt in seinem Werk „Avoiding News“ von den 15 Gründen, sich keine Nachrichten mehr anzutun. Unsere Gehirne, sagt er, seien dieselben, mit denen die Menschen vor ein paar tausend Jahren in Höhlen hockten – und einfach nicht für die Art und Menge an News ausgerichtet, mit denen wir bombardiert werden. Dem kann ich persönlich natürlich nichts abgewinnen, und jeder gebildete Mensch wird wohl sofort widersprechen wollen. Schließlich haben sich Wissen und Fähigkeiten im Laufe der Evolution deutlich weiterentwickelt. Und unser Hightech-getriebener Alltag erfordert ganz andere Denkweisen als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren.
Was treibt also dann Menschen an, sich den News gänzlich zu verweigern? Ist es, dass sie den Medien nicht mehr vertrauen? Immerhin liegt der Anteil jener, die den Nachrichten im Allgemeinen nicht vertrauen wollen, konstant bei beachtlichen 27,5 Prozent. Oder will man die leider überwiegende Zahl an Negativ-Schlagzeilen einfach nicht mehr an sich heranlassen?

Von Ernst F. Müller

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