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MA: Wieder ein singuläres Ereignis

Die aktuelle Media-Analyse bleibt wieder unvergleichlich. Allzu viel getan haben dürfte sich aber tatsächlich nicht.
Pixabay

Ein immer seltenerer Anblick: Menschen, die Print-Zeitungen durchstöbern

Die Zahlen, verglichen zum Vorjahr: Sie sind einmal höher, einmal tiefer, einmal gleich. Insgesamt drängt sich der Eindruck auf: Große Verschiebungen dürften ausgeblieben sein. Dass man zur soeben erschienenen Media-Analyse nicht viel mehr sagen kann, hat, wie Vieles, seinen Ursprung in der Corona-Krise. Denn, wer sich noch erinnert, auch zu Beginn diesen Jahres gab es einen Lockdown. Damit wieder das Problem, dass nur sehr eingeschränkt persönliche Interviews durchgeführt werden konnten.

Im letzten Jahr wurde dies damit behoben, dass der Bestand mit Daten aus dem Jahr 2019 sozusagen aufgefüllt wurde. In diesem Jahr schuf man eine neue Lösung: Dem zu Befragenden wurde vorab ein Kartenbuch mit den Titeln zugesandt. Die Befragung erfolgte sodann telefonisch. Mit diesen Lösungen sollten vor allem nicht-internet-affine ältere Personen erreicht werden, die ansonsten unterrepräsentiert gewesen wären.

Durch diese Hilfskonstrukte allerdings bleiben die Daten unvergleichbar. Das betrifft nicht nur den Vergleich der letzten beiden rollierenden Halbjahresdaten, sondern auch deren Vergleich zu früheren Studien.

Immerhin: Auch im Mitgliederbereich hat sich einiges getan, das zumindest teilweise die Corona-Krise wiederspiegelt. So sind die Titel Lust aufs Leben und Welt der Frauen nicht mehr dabei. Die Vorarlberger Gratiszeitung Wann & Wo reduziert ihre Erscheinung auf einen wöchentlichen Titel.

Das Weekend Magazin und Woman stellten ebenfalls ihr Erscheinungsintervall um und kommen nun monatlich auf den Markt. Österreich und oe24 werden ab dem ersten Halbjahr gemeinsam mit einer Titelkarte erhoben.

Ansonsten zeigt sich das gewohnte Bild. Die Nettoreichweite der Tageszeitungen liegt laut aktueller MA bei 56,3 Prozent. Sollten es auch ein oder zwei Prozentpunkte mehr sein: Der Markt wird langsam eng. Die Werbegelder im Printmarkt werden jedoch bestenfalls stagnieren, die Abhängigkeit von der Öffentlichen Hand steigt.

Die Kronen Zeitung bleibt mit 23,9 Prozent reichweitenstärkste Tageszeitung. Der Kurier kommt auf 6,5 Prozent, Österreich mit oe24 auf 6,7 Prozent. Für die Kleine Zeitung wurden 9,9 Prozent erhoben. Damit wäre sie im Reichweiten-Ranking auf Platz Zwei. Heute kommt auf 8,8 Prozent.

Am Wochenende erreicht die Kronen Zeitung fast alte Stärke mit 30,3 Prozent. Die Kleine Zeitung kommt auf 9,9 Prozent, der Kurier auf 7,9 Prozent und Österreich auf 6,0 Prozent.

Bei den wöchentlichen Magazinen bleibt Die Ganze Woche mit 8,9 Prozent vorne. tv-media kommt auf 6,4 Prozent, der Falter auf 3,4 Prozent, profil auf 3,3 Prozent und News auf 2,1 Prozent.

Stärkstes Monatsmagazin bleibt die ÖAMTC-Zeitschrift Auto Touring mit 25,9 Prozent. Das Weekend-Magazin kommt auf 11,2 Prozent. Servus in Stadt & Land bringt es auf eine Reichweite von 10,8 Prozent. The Red Bulletin durchstöbern 7,6 Prozent, Gusto 6,2 Prozent. Unter den Wirtschaftsmagazinen hat Gewinn mit 2,1 Prozent die Nase vorne. Das Trend Premium-Heft bringt es auf 1,0 Prozent.

Die Gratiszeitungen gehören in ihren Bundesländern jeweils zu den deutlich reichweitenstärksten Titeln. Insgesamt jedoch war die Reichweite auch schon einmal höher. Für ganz Österreich wurde für die RegionalMedien Austria eine Reichweite von 42,3 Prozent erhoben.

Als Zugabe werden in der Printstudie auch die Reichweiten für Infoscreen und Internet erhoben. Dass die Werte des Programms des öffentlichen Verkehrs etwas niedriger ausfallen, kann auch durch die Lockdown-Maßnahmen erklärt werden. Immerhin sind die ersten zweieinhalb Monate des Jahres 2019 noch im Normalmodus gelaufen.

Wenig überraschend auch die hohen Werte für die Internetnutzung. Überraschend eher, dass die Reichweiten niedriger ausfallen als im Vorjahr. Hier könnte sich der Krisenmodus der Erhebung bemerkbar machen.

Das meistgenutzte Endgerät ist jedenfalls mittlerweile das Smartphone. An zweiter Stelle folgt der klassische PC oder Laptop. Mit Respektabstand zum Tablet. Das mittlerweile gleich stark genutzt wird wie internetfähige TV-Geräte.

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