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Lehrer müssen nicht medienkompetent sein

CHE Centrum für Hochschulentwicklung kritisiert fehlenden Pflicht-Bestandteil in der Ausbildung
©unsplash

Lehrkörper ohne Plan: Medienkompetenz in Ausbildung zweitrangig

In den vergangenen fünf Jahren hat die Digitalisierung in der Lehrerbildung in Deutschland zwar einen höheren Stellenwert bekommen. Allerdings ist das Thema Medienkompetenz bei weitem noch nicht in allen Bereichen Pflicht-Bestandteil des Studiums. Das geht aus aktuellen Daten des “Monitor Lehrerbildung 2022” des CHE Centrum für Hochschulentwicklung hervor.

Freie Fahrt für Fake News

Den Experten nach ist das Thema Digitalisierung nur an jeder zweiten Hochschule, die angehende Gymnasiallehrkräfte ausbildet, für alle Studenten ein Pflicht-Bestandteil des Studiums. Nach wie vor lässt sich also in Deutschland ein Lehramtsstudium absolvieren, ohne sich mit dem Thema digitale Medien auseinandersetzen zu müssen – und das in Zeiten von Fake News in sozialen Medien und einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft.

“Digitalkompetenzen müssen ein verpflichtender Bestandteil im Studium aller angehenden Lehrkräfte sein. Dass es an einigen Hochschulen nach wie vor möglich ist, ein Lehramtsstudium ohne digitale Anforderungen zu durchlaufen, ist völlig aus der Zeit gefallen”, kritisiert Dirk Zorn, Director Bildung und Next Generation bei der Bertelsmann Stiftung.

Keine Standard-Verankerung

Besonders bedeutsam ist laut den CHE-Experten eine flächendeckende Verankerung in den Fachdidaktiken, der Schlüsseldisziplin des Lehramtes. Jedoch seien im Sommer 2022 nur an 35 Prozent der Hochschulen entsprechende Inhalte in den Fachdidaktiken aller Lehramtsfächer zu finden gewesen. “Es gibt zwar Fortschritte, dennoch sind die Ergebnisse beunruhigend”, sagt Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin des Stifterverbandes.

PTE/Red.

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