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Krone verliert Rechtsstreit um Kopftuch-Fotos

Bilder zeigten angeblich islamischen Kindergarten was laut SPÖ-Gemeinderat nicht stimmte.
© Pixabay

Die Klage des Wiener SPÖ-Gemeinderats Omar Al-Rawi gegen die „Krone” ist rechtskräftig. Das teilte der Mandatar am Freitag mit. Das Medium hatte im Juni 2017 Bilder von Kindern mit Kopftuch veröffentlicht, die laut Bericht einen islamischen Kindergarten zeigen sollen. Dies entsprach laut Al-Rawi aber nicht den Tatsachen.

Er war selbst in dem Beitrag erwähnt worden und hatte die Krone Multimedia GmbH & Co KG geklagt. Diese müsse nun den Artikel „Kopftuch: Bei Kindern Alltag. Islamkindergärten in Liesing – Leser spielte der ‘Krone’ aktuelle Bilder zu” öffentlich widerrufen, berichtete Al-Rawi.

„Das Urteil und der Prozess zeigen, dass wir Vertrauen in unser Rechtssystem haben können. Weder unterstütze, noch verteidige ich den radikalen Islam. Die Fotos, die die Krone veröffentlichte, dienten der Instrumentalisierung und Hetze gegen eine Minderheit. Als ich auf diese Ungerechtigkeit hinwies, folgten Diffamierungen”, stellte Al-Rawi in der Aussendung fest: „Dieser Fall zeigt, auf welche Art und Weise Hetze gegen bestimmte Gruppen betrieben wird: durch Fake News und ohne Recherche. Ich verurteile die Methodik, derer man sich hier bedient hat, aufs Schärfste.”

Doch der SPÖ-Politiker überlegt auch weitere Schritte. Denn laut Al-Rawi hat “Krone”-Onlinechef Richard Schmitt in dem Verfahren angegeben, dass er die Fotos vom Integrationsministerium erhalten hat. Der SP-Gemeinderat bezeichnete dies als “sehr bedenklichen Umstand” und verwies darauf, dass der spätere Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu jener Zeit Minister gewesen sei.

Al-Rawi kündigte am Freitag im Gespräch mit der APA eine Parlamentarische Anfrage an. Die Auftraggeber beziehungsweise Drahtzieher müssten unbedingt ausgeforscht werden. So solle etwa geklärt werden, ob die Weitergabe der Fotos auf Anweisung erfolgt sei oder ob ein Beamter selbstständig gehandelt habe.

APA/Red

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