KRR hält über Aktien und Finanzinstrumente gut fünf Prozent an dem bayerischen Fernsehkonzern. Zwischen 2006 und 2014 war KKR schon einmal Aktionär von ProSieben. „KKR kann bei ProSieben auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken“, sagte ein Händler. Er verwies darauf, dass die Amerikaner zusammen mit der Beteiligungsfirma Permira die ProSieben-Aktien bis in den Dax geführt hätten. Nun kämen Fantasien auf, dass ProSieben-Großaktionär Mediaset und KKR ihre Anteile weiter erhöhen könnten, sagte der Händler. Die von der Familie des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte Mediaset hält 24,2 Prozent an ProSiebenSat.1, der Investor CMI um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky zehn Prozent.
Kein unschuldiges finanzielles Investment
Aus dem Umfeld des US-Investors hieß es, KKR sei von der Stärke ProSiebens als Unterhaltungsplattform überzeugt. In der Branche wurde bisher spekuliert, ob die italienische Mediaset ihren Anteil beim Fernsehkonzern weiter aufstocken will. Kontakt zwischen Mediaset, Kretinsky und KKR habe es noch nicht gegeben, sagte ein Insider. „Da ist jetzt viel Musik drin“, sagte Commerzbank-Analyst Stephan Klepp. Das „Investorendreieck“ lasse Raum für Spekulationen über mittelfristige Veränderungen – etwa eine Übernahme durch Mediaset oder eine Trennung von Free-TV-Aktivitäten oder Teilen der E-Commerce-Tochter Nucom.
Der neue ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean hielt sich zuletzt bedeckt zu einer engeren Kooperation bis hin zu einer möglichen Fusion mit Mediaset. „Zuerst muss ich wissen, was genau geplant ist“, sagte Beaujean jüngst im Reuters-Interview. Derzeit gebe es keine strategischen Gespräche. Beaujean hatte auch bekräftigt, dass man sich auf das Kerngeschäft Entertainment beschränken wolle und Firmen-Verkäufe auslote. Möglich sei ein Börsengang von Assets der NuCom, die Online-Beteiligungen hält. „Es könnte sein, dass KKR auf Teile der NuCom-Gruppe schielt“, sagte Analyst Klepp.
APA/red