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Hongkonger Journalistengewerkschafter angeklagt

Ronson Chan soll Widerstand gegen Polizisten geleistet haben
© Unsplash

Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong galt vor wenigen Jahren noch als Bastion der Meinungsfreiheit in China

Der Vorsitzende der Hongkonger Journalistengewerkschaft HKJA ist am Montag des Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagt worden. Vor der Polizeistation wies der Journalist Ronson Chan den Vorwurf von sich. Er habe keinen Widerstand gegen die Polizei geleistet, so der Medienschaffende. Am Donnerstag muss er sich vor Gericht verantworten. Ihm droht wegen des Vorwurfs eine Strafe von bis zu zwei Jahren Haft.

Ronson war vor zwei Wochen festgenommen worden, als er über ein Treffen von Bewohnern von Sozialwohnungen berichtet hatte. Laut der ansässigen Polizei habe sich der Journalist bei einer Kontrolle geweigert, den Beamten seinen Ausweis zu zeigen. Zudem habe er sich trotz mehrfacher Ermahnungen “unkooperativ” gezeigt.

Der Journalist hält dagegen und gibt an, die Beamten gefragt zu haben, warum sie ihn kontrollieren. Schließlich hätten sie ihm Handschellen angelegt, noch bevor er seinen Ausweis hervorholen konnte. Chan wollte Ende des Monats die chinesische Sonderverwaltungszone verlassen, um mit einem Halbjahresstipendium an der britischen Oxford-Universität zu studieren.

Noch bis vor wenigen Jahren galt Hongkong als Bastion der Meinungsfreiheit in China. Seit Peking im Jahr 2020 ein sogenanntes Sicherheitsgesetz erlassen hatte, wird in der Sonderverwaltungszone jedoch massiv gegen pro-demokratische Aktivsten und andere Peking-kritische Stimmen vorgegangen. Die Behörden greifen dabei auch auf ein aus der britischen Kolonialzeit stammendes Gesetz gegen “Aufruhr” zurück.

 

APA/ Red.

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