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Google zahlt 466.000 Euro Entschädigung an Politiker

Das zuständige Gericht zieht Google in die Verantwortung für verleumdende Videos auf seiner Videoplattform YouTube
©pexels

Die verleumdenden Videos wurden inzwischen über eine Million Mal auf YouTube angesehen

Ein australisches Bundesgericht hat den US-Internetkonzern Google zu Entschädigungszahlungen in Höhe von umgerechnet über 466.000 Euro an einen Politiker verurteilt, der durch Videos auf der Online-Plattform YouTube verleumdet worden war. Nach Auffassung des Richters Steven Rares wurde der ehemalige stellvertretende Regierungschef des Bundesstaats New South Wales, John Barilaro, durch die Videos eines Komikers derart traumatisiert, dass er vorzeitig aus der Politik ausschied.

YouTube ist ein Tochterunternehmen von Google. Der Komiker Jordan Shanks hatte 2020 unter seinem Künstlernamen Friendlyjordies eine Reihe von Videos auf der Plattform veröffentlicht, in denen er den damaligen Vize-Regierungschef von New South Wales der Korruption beschuldigte und sich mit italienischem Akzent über ihn lustig machte. Barilaro bezeichnete die Videos vor Gericht als rassistisch und sagte, er sei bis heute davon traumatisiert. Im Oktober 2020 sei er deshalb aus dem Parlament ausgeschieden.

Im Dezember 2020 hatten Barilaros Anwälte Google aufgefordert, die beleidigenden Videos zu entfernen. Ende 2021 einigte sich Barilaro schließlich mit dem Komiker. Dieser entschuldigte sich und erklärte sich bereit, die Videos zu überarbeiten. Inzwischen wurden sie über eine Million Mal auf YouTube angesehen.

Nach Auffassung von Richter Steven Rares ist der US-Konzern für den seit Dezember 2020 für Barilo entstandenen Schaden haftbar. Demnach brauchte Shanks YouTube, “um sein Gift zu verbreiten”. Google wiederum habe entsprechend seinem Geschäftsmodell über die Videos des Komikers “Einnahmen erzielt”.

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