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Gesundheitsinfos bei TikTok: USA für Verbot

Ein Drittel der Gen Z sucht online nach Therapie - 44 Prozent sind eher für YouTube als Arzt
©pexels

TikTok auf dem Smartphone: einfacher als ein Arztbesuch

Der 1,7 Bio. Dollar (rund 1,6 Bio. Euro) schwere US-Haushaltsentwurf, der derzeit verhandelt wird, um einen Shutdown später in dieser Woche zu verhindern, könnte schlechte Nachrichten für TikTok mit sich bringen. Das Ausgabenpaket könnte mit Bestimmungen durchgehen, die TikTok von den Geräten der Regierung verbannen. Vergangene Woche hat der US-Senat einstimmig einen derartigen Gesetzentwurf verabschiedet, nachdem mehrere Bundesstaaten ähnliche Akzente gesetzt haben. Ein weiteres beim Senat eingebrachtes Gesetz würde TikTok insgesamt verbieten.

Gefährliches Halbwissen

TikTok ist jedoch nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit oder eine Möglichkeit, endlos Zeit zu verschwenden. Eine Studie von CharityRx hat jetzt nachgewiesen, dass es auch eine verbreitete Quelle für Gesundheitsinformationen ist. Davon betroffen sind vor allem junge Erwachsene. Laut einer Umfrage unter 2.000 Amerikanern holt sich ein Drittel der Gen Z Gesundheitsinfos von TikTok. Weitere 44 Prozent informieren sich auf YouTube, bevor sie sich an ihren Arzt wenden. Einer von fünf US-Amerikanern sagt zudem, für die Behandlung einer Krankheit zuerst TikTok zu besuchen und dann erst den Arzt zu konsultieren. Der gleiche Anteil sagt, Medizin-Influencern mehr zu vertrauen als medizinischem Fachpersonal vor Ort.

Zu den Hauptgründen gehören mit 37 Prozent Erreichbarkeit, mit 33 Prozent Erschwinglichkeit und mit 23 Prozent Zugänglichkeit. Mit 17 Prozent sagt fast eine von fünf Personen, dass sie sich an Influencer wenden würde, um einem Urteil durch medizinische Experten zu entgehen oder weil sie keinen Zugang zu diesem Personenkreis haben. Laut Ellen Rudolph, der Gründerin von WellTheory, einer Plattform für Menschen mit Autoimmunerkrankungen, ist TikTok das nächste “WebMD”.

Skepsis und Vertrauensseligkeit

Vielen Konsumenten ist bewusst, dass dieser Medienkonsum auch Gefahren mit sich bringt. Drei Viertel sagen, dass sie die Ratschläge der Influencer auf ihre Richtigkeit überprüfen. Und 89 Prozent schätzen, dass es wahrscheinlich ist, dass diese Influencer zu Falschinformationen im Internet beitragen. 36 Prozent sind überhaupt skeptisch und vertrauen Influencern nicht so weit, dass sie ehrliche Infos über empfohlene Marken weitergeben.

Trotz dieser Skepsis und der Tatsache, dass nur 17 Prozent meinen, dass sie Influencern bei Gesundheitsinfos mehr vertrauten als Ärzten, hindert das viele Menschen nicht daran, den Empfehlungen der Influencer entsprechend zu handeln. Obwohl Berühmtheiten am wenigsten bei Ratschlägen zu Medikamenten vertraut wird, geben 51 Prozent der Befragten an, dass Werbung von Prominenten ihre Absicht verstärkt, ein Medikament oder ein Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.

PTE/Red.

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