Ein latentes Spannungsfeld umhüllt dieses Gerät. Wer die neue Bekanntschaft betören möchte, muss oft lange seine Nerven im Zaum halten. Wer ein Ja-Wort seines Chefs betreffend Beförderung herbeisehnt, ist mit Atemübungen gut beraten. Denn es ist nie gewiss, wann endlich eine Verbindung zustande kommt. Das heimische Vierteltelefon funktioniert als spezielle Community-Anwendung: Bis zu vier Teilnehmer nutzen einen Anschluss. Falls jemand in den 1970er-Jahren Freunden ohne Fernsehgerät die neue Folge von „Kottan ermittelt“ nacherzählen muss, genießen alle anderen Aspiranten bloß das permanente Besetztzeichen.
Leicht möglich, dass dann die attraktive Blonde vom gestrigen Konzert keine Lust hat, weitere 20 Minuten auf Klingeltöne zu hoffen. Bis in die 1980er-Jahre hinein hat jenes besondere Austro-Unikum Bestand, dann wendet sich das Blatt zum ganzen Anschluss. Der Kunde wird von nervigen nachbarlichen Sprachbarrieren erlöst. Geduld bleibt dennoch eine Tugend. Wer wissen will, wann sein neuer Fernseher geliefert wird, muss zum Hörer greifen, Auskunftspersonen motivieren und auf erhellende Antworten hoffen. Auch in Firmen ist jene Errungenschaft sehr viele Jahre lang die unumschränkte Nummer eins bei der Wahl und Durchwahl geschäftlicher Verbindungen…
von Christian Prenger
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