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Gamer anfälliger für Rassismus und Sexismus

Wissenschaftler zeigen in drei Studien, wie stark Spieleridentität die Persönlichkeit formen kann
©unsplash

Persönlichkeit kann sich bei Gamern verändern

Wer sich selbst als „Gamer“ bezeichnet, ist laut einer Studie unter der Leitung von Take This eher die Quelle von Rassismus, Sexismus oder „extremem Verhalten“ und führt eher zum bedingungslosen Verteidigen der eigenen Gemeinschaft. Die Studie gibt einen besseren Einblick in die bislang weitestgehend unerforschten Annahmen, dass Toxizität und Radikalisierung bei Videospielen einen Teil der Gaming-Community betrifft. Demnach ist von entscheidender Bedeutung, wie stark die Gamer-Identität das Leben einer Person durchdringt.

Communitys entscheidend

“Wenn die Gamer-Identität der Kern dessen ist, wer du als Person bist, scheint das widerzuspiegeln, was wir eine toxische Gamer-Kultur nennen, also Haltungen wie Rassismus, Sexismus und Frauenfeindlichkeit”, so Rachel Kowert, eine der Studienautorinnen. Ihr zufolge scheinen diese Haltungen von jenen Personen internalisiert zu werden, die sich sehr unmittelbar als Teil dieser Community sehen. Davon sei aber nur ein kleiner Teil der Gaming-Community betroffen. Vor allem rechte Extremisten würden Communities als Rekrutierungsmöglichkeit nutzen. Details wurden in “Frontiers in Communication” publiziert.

Forscher haben bereits nachgewiesen, dass Plattformen wie Steam und Discord bei Gruppierungen, die an die Vorherrschaft der “weißen Rasse” glauben, beliebt sind. Innerhalb der Community wurde sogar der Begriff “Gamer” an sich diskutiert. Für die drei Studien, die die Forscher für die Veröffentlichung durchgeführt haben, ermöglichten sie es den Teilnehmern, sich als Gamer zu bezeichnen und boten keine Definition an. Die Untersuchung wurde von Kowert, dem Psychologen Bill Swann von der University of Texas at Austin und dem Studenten Alexi Martel durchgeführt.

Besonders große Probleme bei Shooter-Games

Die Datensätze der drei Studien bestanden aus hunderten Befragten Menschen, die Video-Games spielen. Im Mittelpunkt stand dabei das Konzept der Identitätsfusion. Die Forscher gehen davon aus, dass eine Identität fast die definierende Eigenschaft einer Persönlichkeit ist, also etwas, das alle Aspekte des Lebens einer Person durchdringt. Es gibt demnach eine Untergruppe von Gamern, die sich für Video-Games interessieren, um dort die Gemeinschaft zu finden, die ihnen in anderen Bereichen ihres Lebens fehlt. Sie gehen innerhalb der Subkultur auch enge Bindungen ein. Die Autoren bezeichnen dieses Verhalten jedoch als doppelschneidiges Schwert.

Das Finden einer Community kann für eine Person positiv sein, aber sie auch mit Toxizität und Hassreden bekannt machen, heißt es. Im extremsten Fall kann das laut den Forschern zur Radikalisierung führen. Die Experten entschieden sich konkret, die Unterschiede zwischen zwei großen Communitys zu untersuchen – und zwar “Call of Duty” und “Minecraft”. Die Studie zeigt, dass antisoziales Verhalten wie Rassismus und Frauenfeindlichkeit stärker mit den Fans von “Call of Duty” in Beziehung steht. Kowert zufolge kann es bei den Communitys Unterschiede geben, je nachdem, mit welcher Art von Menschen jemand viel Zeit verbringt. “Ich glaube, es geht nicht unbedingt um den Content, sondern um die Community, in der ein Mensch verankert ist.”

PTE/Red.

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