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Friede Springer regelt Nachfolge im Konzern

Vorstandschef Mathias Döpfner erhält nicht nur Anteile an der Firma, sondern auch ihr Stimmrecht.
© Axel Springer SE

Vorstandschef Mathias Döpfner

Die Großaktionärin der Axel Springer SE, Friede Springer, schenkt einen großen Teil ihrer Anteile am Medienkonzern (“Bild”, “Welt”) dem Vorstandschef Mathias Döpfner und überträgt ihm darüber hinaus die Stimmrechte an ihrem verbleibenden Aktienpaket. Er kauft rund 4,1 Prozent der Aktien der 78-Jährigen, zusätzlich wird der 57-Jährige rund 15 Prozent als Schenkung erhalten – so kontrollieren künftig beide dann je rund 22 Prozent, teilte die Firma am Donnerstag (24.9.) in Berlin mit.

Döpfner steht seit 2002 an der Spitze des Konzerns, bisher hält er knapp 3 Prozent der Aktienanteile. Döpfner baute in den vergangenen Jahren das Unternehmen von einem Verlagshaus zu einem Konzern mit mehr als 16.000 Mitarbeitern aus, der die Mehrheit der Umsätze inzwischen im Digitalen generiert. Döpfner wurde am 15. Jänner 1963 in Bonn geboren, sein Vater war Professor für Architektur. Er studierte in den 1980er Jahren Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft und promovierte auch. Seine berufliche Laufbahn begann Döpfner im Journalismus. Bevor er zu Springer kam, war er unter anderem als Chefredakteur der “Hamburger Morgenpost” tätig. Ende der 1990er Jahre übernahm Döpfner den Chefredakteur-Posten der Springer-Zeitung “Welt”. Im Jahr darauf wurde Döpfner in den Vorstand berufen. Friede Springer stattet zugleich die gemeinnützige Friede Springer Stiftung mit weiterem Vermögen aus.

Springer als einer der größten Medienkonzerne Europas hat in der Vergangenheit massiv ins Digitale investiert. Im vergangenen Jahr ging der Konzern mit Sitz in Berlin eine strategische Partnerschaft mit dem US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ein mit dem Ziel, schneller im Digitalen zu wachsen. KKR ist Großaktionär, hält aber nicht die Mehrheit. Der Konzern peilt an, weltweit Marktführer im digitalen Journalismus und bei digitalen Rubrikengeschäften wie zum Beispiel Job- oder Immobilienportalen zu werden. Springer zog sich dazu in diesem Jahr auch nach 35 Jahren von der Börse zurück. Der Umsatz des Konzerns lag 2019 bei 3,11 Mrd. Euro und der bereinigte Konzernüberschuss bei 263,7 Mio. Euro.

Friede Springer betonte in der Mitteilung: “Ich habe immer gesagt, dass ich für Kontinuität im Unternehmen sorgen werde. Die Zukunft des Hauses ist mir ein Leben lang sehr wichtig.” Sie habe eine ideale Lösung gefunden, um die Zukunft von Axel Springer und die ihrer Stiftungen abzusichern und beide Sphären wie bisher voneinander zu trennen. „Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich mit Mathias meinen Nachfolger gefunden habe.“

APA/red

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