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Frauenhäuser Wien mit neuer Kampagne

Ohne Worte – Frauenhäuser Wien und VMLY&R kreieren Schwerpunkt gegen Gewalt aller Art
© Yannik Steer

Die Frauenhäuser Wien möchten mit einer neuen Kampagne Opfern von Gewalt helfen

Die Wiener Frauenhäuser präsentieren ihre neue Kampagne rund um den internationalen Frauentag am 8.März 2022. Diese wurde gemeinsam mit der Agentur VMLY&R entwickelt und soll von Gewalt betroffene Frauen dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen. Gleichzeitig soll die neue Kampagne darauf aufmerksam machen, dass „Gewalt an Frauen“ ein weltweites Problem ist und eine Menschenrechtsverletzung darstellt. In Brasilien beispielsweise wird jede zweite Stunde eine Frau getötet. Und auch in Österreich ist die Anzahl der Femizide bedrückend hoch. 2021 waren es hierzulande 31 Frauen, die von ihren (Ex-)Partnern ermordet wurden.

„Ich bin stolz, eine solch spannende  Lösung für so ein komplexes Thema realisiert zu wissen und freue mich besonders, wie selbstverständlich die Produktions- und Medien-Partner, als auch viele andere Mitwirkende, unserem Ruf gefolgt waren und ehrenamtlich die Arbeit aufgenommen bzw. unterstützt haben. Um etwas zu bewirken, braucht es immer ein entsprechendes Setup und Netz an Gleichgesinnten, die als Team und Partner voller Motivation für ein wichtiges Ziel pushen“, so Michael Mesaric, externer Marketing Consultant, welcher den Verein Wiener Frauenhäuser seit 15 Jahren ehrenamtlich betreut und unterstützt.

Tragische Dunkelziffer

Die Dunkelziffer der von Gewalt betroffenen Frauen ist durch die Tabuisierung des Themas nur schwer abzuschätzen. Zu stark sind Angst- und Schamgefühle der Opfer. Doch die Daten der Wiener Frauenhäuser zeichnen ein trauriges Bild: 2021 lebten 649 Frauen und ihre 640 Kinder in den vier Wiener Frauenhäuser. In der ambulanten Beratungsstelle des Vereins fanden 20.103 Beratungskontakte statt. Weitere 108 Frauen mit ihren 131 Kindern wurden in Übergangswohnungen des Vereins betreut – Zahlen, die verdeutlichen wie wichtig es ist, das Hilfsangebot für Wiens Frauen, die zu Opfern von physischer, psychischer, sexueller oder auch Cybergewalt durch ihre Partner werden, zu kommunizieren.

Andrea Brem, Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser erklärt: „Wir können unsere Notrufnummer 05 77 22 nicht oft genug kommunizieren, denn ein Anruf kann Leben retten. Deshalb bin ich für diese Kampagne wirklich sehr dankbar, weil sie einfach aber auch mehrsprachig kommuniziert und wir so alle Frauen erreichen können – denn Frauen jedes Alters, verschiedener Herkunft oder unterschiedlicher sozialen Stellung sind betroffen, das spiegeln auch die Sujets wieder.“

Visueller Schwerpunkt

Die neue Kampagne adressiert genau diesen Schwerpunkt: Ohne die einschüchternde Darstellung von Gewalt, ohne Botschaften oder konstruierte Szenarien, zeigt sie das unbeschreibliche Leid von Frauen in unserer Gesellschaft. Der Fokus liegt in der visuellen Aufarbeitung des Kernthemas: Der Gewaltkreislauf und das Leid, das gestoppt werden kann. Auf den Plakaten zu sehen sind neben Opfern von Gewalt Logo und Notrufnummer, die visuell konzeptioniert stellvertretend die Tränen aufhalten. Fotografiert wurde die Kampagne von Yannik Steer, der gemeinsam mit Hanna Stantejsky auch die gesamte Foto-Produktionsorganisation übernommen, während Rotfilter ihr komplettes Know-How im Bereich Postproduktion mit Retusche, Litho und Animation bereitgestellt hat. Ein großer Dank auch an Tonstudio Holly für Musik und Tonaufnahme sowie Studio 741 für die Räumlichkeiten, digitalstore Vienna für die freundliche Unterstützung, an dasDeck, die großartige Sprecherin und tollen Models als auch Mateusz Najder.

Die Botschaft der Kampagne soll barrierefrei und mit maximaler Einfachheit jeder Frau schnell und einfach verständlich sein, dabei aber keine weiteren Ängste schüren. Es geht dabei lediglich um eins: Das Aufzeigen einer Lösung, bevor es zu spät ist. Ausdruck findet der visuell emotionale und sehr bildstarke Ansatz in fünf Sujets, die einerseits das Thema Familie, aber auch weitere Gesellschaftsschichten als plakativer Querschnitt der Bevölkerung entsprechend abbilden – von der gut situierten Dame in den 50ern bis hin zu jungen Mädchen in ihrer Teenager-Zeit. Die Kampagne ist fortlaufend in den Medien Print, Plakat, TV, Kino, Social Media, DOOH, Postern in Partner-Institutionen als auch zur Unterstützung der Pressearbeit in der Form von Roll-Ups und Give-Away-Karten zu sehen. Die Einrichtung finanziert sich aus Mitteln der MA57 der Stadt. Gelder werden in erster Linie für den Betrieb der vier Frauenhäuser, der Beratungsstelle und der 52 Nachbetreuungswohnungen benötigt.

Wenn Sie Hilfe brauchen

Der Notruf der Wiener Frauenhäuser 05 77 22 ist kostenlos und Tag und Nacht erreichbar. Andrea Brem, Geschäftsführerin des Vereins meint, „Bei einem Anruf spricht die Frau direkt mit einer im psychosozialen Bereich ausgebildeten Frauenhausmitarbeiterin und bekommt auch unmittelbar ein Hilfsangebot gesetzt, kein weitere Anruf ist notwendig. Dies ist wichtig, denn Studien belegen, dass die Hürden für von Gewalt betroffene Frauen, so niedrig wie möglich sein müssen.“

Michael Mesaric ergänzt zur ehrenamtlichen Unterstützung aller Beteiligten: „Wenn am Ende des Tages auch nur einer einzigen Frau mit dieser Arbeit und Leistung geholfen ist, dann ist diese Initiative als riesiger Erfolg zu werten – dieses Gefühl und diese Chance ist weit wichtiger als jedwedes Honorar.“

Über Frauenhäuser Wien:

Der Verein Wiener Frauenhäuser wurde im Jahre 1978 gegründet. Es gibt vier Frauenhäuser, die misshandelten und/ oder bedrohten Frauen und ihren Kindern Schutz und Hilfe bieten. Insgesamt stehen etwa 175 Plätze für Frauen und Kinder zur Verfügung. Für Frauen, die nicht in einem Frauenhaus wohnen wollen, aber dennoch Hilfe und Beratung brauchen, steht eine ambulante Beratungsstelle zur Verfügung. Die Beratungen sind anonym und kostenlos. Des Weiteren führt der Verein ein Übergangswohnhaus und mehrere Prekariumswohnungen.

https://www.frauenhaeuser-wien.at

 

PA/ Red.

 

Bildschirmfoto 2022 06 21 um 17.01.21 19. April 2024
© Yannik Steer

Credits:
Kunde: Verein Wiener Frauenhäuser
GF: Andrea Brem
Öffentlichkeitsarbeit: Irena Blagojevic
Marketing & Client Business Lead: Michael Mesaric
Agency: VMLY&R Vienna
Creative Director & AD: Julian Fölser
Sr. Copywriter: Rene Diwald
Text: Paul Ukowitz
Graphic Design: Matic Bracko
Account Management: Johanna Praschberger
Fotograf: Yannik Steer
Hair/Makeup: Hanna Stantejsky
Retusche & Litho: Rotfilter
Animation: Simon Rajchl
Musik/Sprachaufnahme: Tonstudio Holly / Martin Richter
Studio: Studio741
Casting: Hanna Stantejsky, Marcella Ruiz Cruz mit Unterstützung von das deck
Equipment: mit Unterstützung des digitalstore Vienna
Sprecherin: Christina Trefny
Sendebanderstellung: Mateusz Najder
Models: Stephanie Weber, Parnia Sarraf, Lucia Petschka, Katja Sabando/Das Deck

 

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