Durch das Sammeln von Daten kann die Internet-Plattform Facebook bekanntlich maßgeschneiderte, personalisierte Werbeanzeigen schalten. Eine Fallstudie der Panoptykon Foundation in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Piotr Sapieżyński der Northeastern Universität zeigt jetzt, wie schädlich solche für die mentale Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer sein kann. Die Erkenntnis: Angststörungen und Traumata können für Werbezwecke ausgenutzt werden.
Das Experiment
Über 2.000 Werbeanzeigen einer jungen Mutter, die sie über einen Zeitraum von zwei Monaten auf ihrem Facebook-Feed erhalten hatte, waren Gegenstand der Untersuchung. Diese fokusierten sich auf den Themenbereich Gesundheit, insbesondere auf die Schwerpunkte Krebs und genetische Krankheiten von Kindern. Es ist naheliegend, dass Facebooks spezifische Gesundheits-Anzeigen auf die Online-Aktivitäten der Frau zurückzuführen sind. Immerhin gab es aufgrund von diversen Krankheitsfällen in ihrer Familie sowie zur Prophylaxe für ihr eigenes Kind von ihrer Seite zahlreiche Recherchen im Internet. Der Algorithmus nutzt offensichtlich Merkmale von Menschen aus, die eben auch hochsensibel und belastend sein können, so die Panoptykon Foundation. Leider haben Facebook-Nutzerinnen und -nutzer unzureichenden Einfluss auf die angezeigten Werbeanzeigen, was dauerhaft einen Trigger für Angst- und Traumazustände darstellen kann. RED./CH