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Neues „Kurier“- Satireportal im ED-Humor-Check

Portalmanager und Autor Peter Temel spricht über die Entwicklung von „Kurier mit Schlag“.
© KURIER mit Schlag

Schlagabtausch: Michael Pammesberger und Dieter Chmelar

Nach dem „Schmähstart“ für „Kurier mit Schlag“ (KmS) am 1. April, erklärt Portalmanager und Autor Peter Temel im ExtraDienst-Gespräch, wie sich das neue Portal entwickelt, mit welcher Satire man bis dato besonders eingeschlagen hat und wie er persönlich gelungenen Humor definiert. Was darf Satire und Wo sind die Grenzen?

Peter Temel: Wir sind mit KmS jetzt gerade fünf Monate auf dem Markt, also dem Babyalter noch lange nicht entwachsen. Eine seriöse Zwischenbilanz lässt sich sinnvollerweise wohl frühestens nach einem Jahr ziehen. Mit der Entwicklung vor der kurzen Sommerpause, wo wir es ein bisschen ruhiger angehen ließen, bin ich aber ziemlich zufrieden. Am erfolgreichsten war eine Satire über die Ibiza-Affäre, deren Zugriffe deutlich im fünfstelligen Bereich liegen. Die Vorgänge rund um das Ibiza-Video und die darauffolgenden politischen Turbulenzen haben KmS ohnehin einen kräftigen Schub gebracht. Daher kommt in der Liste der zugriffsstärksten Geschichten – hinter einer Story über Meghan Markle – auch öfter der Name Strache vor. Ein völliger Abgang seinerseits wäre nebenbei bemerkt sicher auch ein Verlust für die Satirebranche. “Russisch-Kurs für Gudenus”: Zehn Ausreden zur Ibiza-AffäreAbendgebet

Derzeit geht es uns nicht primär um das Wachstum in harten Zahlen. Dazu fehlt es uns auch noch an der Social-Media-Macht einer Tagespresse. Aber diese konnte auch nicht in wenigen Monaten aufgebaut werden. Vielmehr arbeiten wir kontinuierlich daran, den allgemeinen Ton zu finden, den wir treffen wollen. Wobei ich es weiterhin für unser wichtigstes Unterscheidungsmerkmal halte, dass wir zum Beispiel mit Guido Tartarotti, Birgit Braunrath und meiner Person sehr eigenständige und auch sehr unterschiedlich geprägte Autoren haben. Auch auf der Bildebene haben wir überdurchschnittlich viel Talent anzubieten: Mit unserer Grafikerin Christine Karner, die mit den Autoren die Bildmontagen erarbeitet; und für die Karikaturen klarerweise unseren allseits geschätzten Michael Pammesberger, der nicht nur Illustrationen liefert, sondern auch immer öfter seine schrägen Texte beisteuert.

ExtraDienst: Blicken wir in die Zukunft – Sind neue „Rubriken“ geplant oder wird es Veränderungen auf der Seite geben?

Als neue Rubrik haben wir erst kürzlich den Video-Wochenrückblick eingeführt, wo sich prominente Gäste, von denen man das vielleicht nicht gleich erwartet, im „Schlagabtausch“ mit Dieter Chmelar ihre humorvolle Seite zeigen können. Auch dieses Format wird kontinuierlich weiterentwickelt. Zuletzt hat sich Michael Pammesberger als Einspringer betätigt und daraus bewusst eine skurrile Video-Performance gemacht.

Der Wochenrückblick: Pammesberger ersetzt Chmelar

Für die bevorstehende Nationalratswahl werden wir uns garantiert wieder Einiges einfallen lassen, unsere Federn sind bereits gespitzt. Neue Rubriken oder andere Veränderungen sind dafür aber vorerst nicht notwendig. Das Quiz „Schmäler den Chmelar“ hat sich als Marke etabliert und wurde bereits mehr als zwanzig Mal neu aufgelegt.

Schlagabtausch Gerald Fleischhacker 25. April 2024
Kurier mit Schlag mit Gerald Fleischhacker © KURIER mit Schlag

ExtraDienst: Was macht für Sie persönlich gelungenen Humor aus?

Temel: Gelungener Humor hat für mich mehr zu bieten als den reinen Lacher, der aber natürlich die Grundvoraussetzung ist. Im Idealfall nimmt man auch einen oder zwei Gedanken mit aus dem Text. In der schnelllebigen Medienwelt ist das ohnehin schon viel mehr, als man sich erhoffen kann.

ExtraDienst: Und was darf jetzt Satire und wo sind (mögliche) Grenzen?

Satire darf sehr viel. Im Grunde alles, was nicht strafrechtlich geahndet wird. Natürlich gibt es auch Geschmacksgrenzen, die nicht unbedingt von der Justiz gezogen werden. Hier ist aber ein traditionsreiches Medienhaus wie der KURIER ein guter Kompass. Natürlich wird ein Produkt aus diesem Haus auch erkennbar dessen Handschrift tragen. Nicht nur deshalb sind Schläge unter der Gürtellinie und substanzlose persönliche Beleidigungen freilich Tabu.

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