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Breitenecker gegen Fellner

Duell der Alphatiere: Puls 24, OE24.TV, die Puls 4-Presseschau und das Österreich-TV-Programm.
© MGMediengruppe

Das „Österreich”-TV-Programm ohne Puls 4

Sie meinen, Simmering-Kapfenberg wäre Brutalität? Mitnichten. Wahre Brutalität ist Breitenecker gegen Fellner. Die beiden durchaus gleichermaßen mit starkem Ego ausgestatteten Alphatiere gehen sich dieser Tage mit Vehemenz gegenseitig an die Gurgel. Eine nette Aktion setzte Breitenecker, der viel umjubelte New-Biz-Promoter, Zukunftsguru, künftige ORF-Generaldirektor (oder auch nicht), Privatsender-Wunderwuzzi (zumindestens, wenn man seinen eigenen Sendern glauben will) und Branchen-Game-Changer und kündigte vor Jahr und Tag den Start von „Puls 24“ an. Eine Aktion, die ihn in den Augen Fellners ebenso sympathisch macht, wie sich die Dichands freuen würden, wenn Fellner „Österreich Heute“ auf den Markt bringen würde.

Doch so etwas macht man nicht mit einem WoFe. Also passierte das, was der ultimative Schrecken für jeden Fernsehmacher ist: Puls 4 wurde kurzerhand von Fellner aus dem TV-Programm seiner Medien hinausgekippt. Nicht mehr da. Fort. Pfutschigago. Zu ExtraDienst meint Fellner dazu, dass er das aus anderen Gründen so entschieden habe.

Aber lesen Sie selbst:

ExtraDienst: Sie haben auch Puls 4 aus Ihrer TV-Programm-Liste gestrichen. Hängt das damit zusammen, dass demnächst Puls 24 als Vollprogramm – natürlich Ihr oe24.TV attackierend – starten wird?

Wolfgang Fellner:  Puls 4 haben wir deshalb aus dem TV-Angebot von „Österreich” (siehe Illustration) genommen, weil wir in deren Presseschau nicht vorkommen.

ED: Wie schaut es denn dann mit der Informationspflicht für die Leser aus? Das riecht alles nach Auseinandersetzung auf mehreren Ebenen zwischen Fellner und Breitenecker. Jüngst haben Sie ja auch geschrieben, dass ServusTV Puls 4 im August als führender Privatsender in Österreich überholt hat?

Fellner: Das ist defensiv so. ServusTV hat Puls 4 im August überholt. Das haben wir so auch im Wirtschaftsressort gleich gebracht, damit wir das als Erster bringen und nicht allen anderen nachschreiben.

ED: Und dass Sie Puls aus Ihrer TV-Programm-Liste gestrichen haben, ist eine Retourkutsche dafür, dass Sie in deren Presseschau nicht vorkommen?

Fellner: Auf dem Platz, wo Puls 4 war, haben wir jetzt ServusTV hingestellt. Da das ja jetzt ja nachweislich die besseren Quoten hat. Wenn wir eine Informationspflicht haben, dann gilt das natürlich auch für Puls 4. Und für deren Presseschau. Wir können im TV-Programm selbstverständlich abdrucken, wen oder was wir wollen.

 

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ED: Haben Sie mit Markus Breitenecker darüber gesprochen? Er hätte Puls 24 ja auch anders nennen können.

Fellner: Nein. Das kann ich nicht verbieten. Jeder kann kopieren, was er will.

Eine ziemlich harte Bandage in einem Geschäft, wo es doch darum geht, den Leser zu informieren. Aber Breitenecker hat noch ein anderes Problem: Er ist drauf und dran, seine führende Position als größter Privatsender Österreichs einzubüßen. Und auch das konnte man in Österreich lesen. Wohl kein Zufall, denn Wolfgang Fellner schießt jetzt aus allen Rohren und erläutert, warum ServusTV im Monat August den Konkurrenten verblasen hat. Die Beiden werden das, so wie wir sie kennen, definitiv in den nächsten Wochen noch steigern. Macron gegen Bolsonaro ist ein Lercherlschas dagegen. Fragt sich nur, wer im Spiel Breitenecker-Fellner den Macron und wer den Bolsonaro gibt.

An Markus Breitenecker schrieb die Extradienst-Redaktion das folgende Mail:

Sie haben “Puls 24” als „Pop-Up-Sender“ auf den Markt gebracht. Möglicherweise ein Affront, wenn man einen Nachrichtensender just gegen Wolfgang Fellners OE24.TV positioniert. Der hat Puls 4 kurzerhand aus seinem TV-Programm genommen. Was sagen Sie dazu?

Bis dato ist dazu keine Antwort in unserer Redaktion eingelangt.

 

Telekratius

 

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