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Europäische Nachrichtenagenturen stärken Berichterstattung aus Brüssel

European Newsroom (enr) eröffnet
© dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Eröffnung des European Newsroom (enr) in Brüssel, ein Gemeinschaftsprojekt von 18 europäischen Nachrichtenagenturen

Ein Gemeinschaftsprojekt von 18 europäischen Nachrichtenagenturen namens European Newsroom (enr), ist heute in Brüssel an den Start gegangen. Ziel der Initiative ist es, die Berichterstattung aus dem Zentrum Europas zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen den internationalen Agentur-Korrespondentinnen und Korrespondenten zu intensivieren. Der European Newsroom bietet gemeinsame Räumlichkeiten, eine technische Infrastruktur sowie ein umfangreiches Veranstaltungs- und Trainingsprogramm.  Im Beisein von Kommissions-Vizepräsidentin Vera Jourova und Vizepräsident Margaritis Schinas sowie etwa 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien betonten die Initiatoren die große Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Medienbereich und die gemeinsamen Anstrengungen bei der Bekämpfung von Desinformation.

„Die Korrespondentinnen und Korrespondenten der europäischen Nachrichtenagenturen brauchen optimale Arbeitsbedingungen im politischen Zentrum des Kontinents“, sagte Peter Kropsch, CEO der dpa. „In Brüssel werden Regelungen auf den Weg gebracht, die viele Millionen Menschen direkt betreffen. Nicht nur in den EU-Mitgliedsländern, sondern auch bei den Beitrittskandidaten. Es ist daher essenziell, die unabhängige und verlässliche Berichterstattung aus Brüssel zu sichern und auszubauen und Informationen bereitzustellen, die bei Bürgerinnen und Bürgern der EU gegen Desinformation wirken. Dafür macht sich der European Newsroom stark.“

Zwei Standorte, 45 Arbeitsplätze

Das neue Projekt verfügt mit Räumlichkeiten im Residenzpalast sowie bei der Nachrichtenagentur Belga über zwei Standorte in Brüssel. Insgesamt stehen 45 Arbeitsplätze für die Korrespondentinnen und Korrespondenten der teilnehmenden Agenturen bereit. Der operative Betrieb des European Newsroom läuft seit dem 1. Juli 2022. Zwei Mitarbeiterinnen vor Ort koordinieren die Aktivitäten des enr. Die Agenturen dpa (Deutschland), AFP (Frankreich), ANSA (Italien), AGERPRES (Rumänien) und HINA (Kroatien) bilden die Kerngruppe und den Lenkungsausschuss des Projekts. Der European Newsroom wird unterstützt von der EU.

Die enr-Initiatoren betonen, dass die gesamte Berichterstattung aus und über die EU von der Vielfalt der Perspektiven profitieren werde, wie sie der European Newsroom abbilde. „Wenn 18 europäische Nachrichtenagenturen mit ihrem jeweils nationalen Blickwinkel auf Europa einen gemeinsamen Newsroom nutzen, steigt die journalistische Qualität“, sagt Peter Kropsch. „Große und Kleine tauschen sich intensiv aus, lernen voneinander, aber jede Agentur berichtet weiterhin unter der eigenen Marke – das ist die Idee dieses Newsrooms“, so Kropsch weiter.

Ukrinform (Ukraine), Solidarity Partnership

Die umfassende EU-Berichterstattung der teilnehmenden Agenturen findet weiterhin wie gewohnt ausschließlich in den jeweils eigenen nationalen Diensten statt. Ausgesuchte Inhalte wie beispielsweise kurzgefasste Auszüge von Agenturmeldungen werden auf der Website des European Newsrooms in Landessprache zeitverzögert publiziert. Dazu gehören auch Dossiers aus den Beiträgen der teilnehmenden Agenturen. Wichtige Themen wie beispielsweise steigende Gaspreise, die globale Nahrungsmittelkrise oder die Folgen des Klimawandels werden aus verschiedenen Länderperspektiven beleuchtet.

Der Lenkungsausschuss begrüßt die Ukrinform im enr-Projekt, um die ukrainische Agentur im Rahmen einer Solidarity Partnership bei der Sicherstellung ihrer umfassenden Berichterstattung und der Vernetzung in Brüssel zu unterstützen. Die Ukrinform nutzt alle Möglichkeiten des European Newsroom kostenfrei. Die polnische PAP nimmt den Status eines Associate Partners ein. Zunächst als Observer Agencies stoßen die ANP (Niederlande), Keystone-SDA (Schweiz) und die LUSA (Portugal) zum Kreis der enr-Partner hinzu.

 

PA/ Red.

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