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ESC: Zwischen Solidarität und Manipulation

Die Ukraine gewinnt den 66. Eurovision Song Contest - außerdem wurden Manipulationsversuche beim Voting festgestellt
©Jens Büttner / dpa / picturedesk.com

Das „Kalush Orchestra“ triumphierte wie erwartet in Turin

Wer am Samstag das Finale des 66. Eurovision Song Contest (ESC) verfolgt hat, wurde Zeuge einer europaweiten Solidaritätsbekundung für die Ukraine. Wie von vornherein prognostiziert gewann das Land, das sich nach wie vor im Krieg befindet, den größten Gesangswettbewerb der Welt. Die Folklore-Rapformation „Kalush Orchestra“ konnte sich gegen die 24 Konkurrenten im Finale durchsetzen.

Während die nationalen Jurys der Ukraine 192 Punkte zusprachen und es damit auf Platz 4 reihten, vergaben die Zuschauer 439 Punkte an das Land. Und das ist mit Abstand das höchste Ergebnis des Publikumvotings. Bemerkenswert war, dass die österreichische Expertenjury – bestehend aus u.a. Thorsteinn Einarsson, Die Mayerin und Tina Naderer – keinen einzigen Punkt an die Ukraine vergab, die österreichischen Zuschauer das Land jedoch auf Platz 1 wählten.

Eine Frage, die sich nun viele stellen: Wo wird der ESC im kommenden Jahr stattfinden? Normalerweise ist immer jenes Land Austragungsort, das im Vorjahr gewonnen hat. So auch dieses Jahr, wo der Bewerb in Turin stattfand, nachdem die italienische Band Måneskin im letzten Jahr als Sieger hervorging. In der Ukraine, die aktuell schließlich ein Kriegsgebiet ist, könnte das durchaus schwierig werden. Trotzdem zeigte sich Oleh Psiuk, Leadsänger der Sieger-Band Kalush Orchestra, nach seinem Triumph zuversichtlich, dass der ESC 2023 in seinem Heimatland stattfinden wird: “Ich bin sicher, dass die Ukraine nächstes Jahr Europa in einer neuen, einigen und glücklichen Ukraine begrüßen wird.”

Manipulation beim zweiten Halbfinale

Wie gestern bekannt wurde, hat es bei der zweiten Halbfinal-Show am Donnerstag offensichtlich Manipulationsversuche gegeben. Demnach seien in sechs Ländern Unregelmäßigkeiten bei der Jury-Abstimmung festgestellt worden, wie die Europäischen Rundfunkunion EBU mitteilte. Zunächst wurde nicht gesagt, um welche Länder es sich dabei handelte. Es sei stattdessen in den betroffenen Ländern ein Mittelwert aus den Punkten von anderen Staaten gebildet worden, die ähnlich abgestimmt hätten.

“Die EBU nimmt alle mutmaßlichen Versuche, die Abstimmung beim Eurovision Song Contest zu manipulieren, äußerst ernst“, hieß es in der Mitteilung des EBU. Diese habe übrigens auch das recht, die betroffenen Stimmen zu entfernen. Selbst dann, wenn diese den Ausgang des Bewerbs beeinflussen würden.

Flaute für Österreich

Österreich hingegen trat bereits beim ersten Halbfinale am vergangen Dienstag an. Und scheiterte kläglich. Die Musiker LUM!X und Pia Maria, die für uns nach Turin reisten, belegten nämlich nur Rang 15 der 17 teilnehmenden Länder im ersten Halbfinale. Demnach erreichte Österreich 42 Punkte und lag damit nur vor Bulgarien (29 Punkte) und Slowenien (15 Punkte).

APA/Red.

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